Fernsehfassung: Dr. Günter Kaltofen
Bühnenbild: Bernhard Schröter
Fernsehkamera: Hannelore Grossmann/Rolf Bartmann/Horst Scheffer
Inszenierung: Oskar Kaesler
Fernsehregie: Otto-Friedrich Holub
Emilia Galotti (Brigitte Hecht), Odoardo Galotti, Emilias Vater (Peter Harzheim), Claudia Galotti, Emilias Mutter (Annemarie Flägel), Hettore Gonzaga, Prinz von Guastalla (Hans-Theo Timmermann), Marinelli, Kammerherr des Prinzen (Otto Fliedner), Camillo Rota, einer von des Prinzen Räten (Günter Naumann), Conti, Maler (Karl-Heinz Voigt), Graf Appiani (Hans-Joachim Blochwitz), Gräfin Orsina (Ingrid Fandrei), Angelo (Arthur Zahn), Piero (Otto Heidemann), Battista (Kurt Apitius), Kammerdiener (Erich Tobolt).
05.10.1955 Erstausstrahlung; 14.12.1955 Wiederholung
Das Stück "Emilia Galotti" (Trauerspiel in fünf Aufzügen) schuf G.E. Lessing im Jahre 1772; am 13. März dieses Jahres wurde es am Herzoglichen Opernhaus in Braunschweig uraufgeführt (ohne die Anwesenheit Lessings). Es gilt als Drama der Aufklärung; die Liebe ist das zentrale Thema dessen, aber die Tragödie ist auch ein für die damalige Zeit hoch aktuelles und politisches Stück, weil der willkürliche Herrschaftsstil der Adligen darin kritisiert wurde und der aufgeklärten Moral des Bürgertums gegenübersteht.Der absolutistisch herrschende Gonzaga, Prinz von Guastalla (Hans-Theo Timmermann), ist seit der ersten Begegnung mit Emilia Galotti (Brigitte Hecht), einem Mädchen aus dem Bürgertum, so von ihr fasziniert, dass er sie unter allen Umständen zu seiner Geliebten machen will. Aus diesem Grund beauftragt er Marinelli, seinen Kammerherrn (Otto Fliedner), die bevorstehende Hochzeit Emilias mit dem Grafen Appiani (Hans-Joachim Blochwitz) mit allen Mitteln zu verhindern. Graf Appiani wird auf dem Weg zur Hochzeit überfallen und von bezahlten Verbrechern getötet. Emilia selbst wird - angeblich zu ihrer eigenen Sicherheit - auf das in der Nähe gelegene Lustschloss der Prinzen gebracht. An diesen Ort kommt auch Gräfin Orsina (Ingrid Fandrei), die ehemalige Mätresse des Prinzen. Da sie von Gonzaga enttäuscht wurde, will sie Emilias Vater (Peter Harzheim) überreden, den Grafen Appiani zu rächen, in dem er den Prinzen ersticht. Doch Odoardo ist zögerlich, er hofft auf die Rache Gottes. So ersinnt Marinelli eine weitere Intrige, in dem er vorgibt, dass Emilia in der Obhut des Prinzen bleiben solle, weil das bisherige Geschehen erst durch ein Gericht untersucht werden müsse. Emilia provoziert ihren Vater und fordert ihn auf, sie zu töten, weil sie sonst befürchten müsse, dass sie den Verführungskünsten Gonzagas nicht widerstehen könne. Darauf hin ersticht Odoardo seine Tochter, um ihre Unschuld zu schützen. Tief erschüttert stellt er sich danach der Gerichtsbarkeit des Prinzen, sieht sich aber letztlich gegenüber Gott in der Verantwortung.
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