Foto: “Funk und Fernsehen der DDR”, Nr. 13/1961, Seite 15; im Bild: Karl Paryla, im Stück als Benjamin Constant.
Autor: Ferdinand Bruckner
Szenenbild: Bernhard Schröter
Kostüme: Wolfgang Hinze
Inszenierung: Erich Geiger
Germaine de Staël (Inge Keller), Benjamin Constant (Karl Paryla), Marschall Bernadotte (Waldemar Schütz), Graf Narbonne (Robert Trösch), Leutnant Rocca (Reimar Johannes Baur), Francois, Diener (Franz Arzdorf).
26.03.1961 Erstausstrahlung; 07.12.1961 Wiederholung
Dieses Stück des österreichisch-deutschen Schriftstellers und Theaterleiters Ferdinand Bruckner (1891-1958) wurde am 9. September 1946 in Wien uraufgeführt. Es ist ein historisches Drama aus der Zeit Napoleons, angesiedelt in den Jahren 1805-1815.
Der große Napoleon hatte sich selbst zum Kaiser gekrönt und auf diese Weise die Ziele der französischen Revolution vom ausgehenden 18. Jahrhundert verraten. Madame de Staël (Inge Keller) als Verfechterin von Freiheit und Frieden sieht es als ihre höchste Aufgabe an, die Gegner des Usurpators zusammenzuführen und zur gemeinsamen Tat gegen Napoleon zu ermutigen. Madames Geliebter aber, Benjamin Constant (Karl Paryla), der einst ein glühender Verfechter der revolutionären Ziele war, hat sich der Bequemlichkeit ergeben und erwartet deshalb von Germaine, dass sie sich aus der Politik heraushalte. Doch ihr steht keineswegs der Sinn danach, die kleine “brave” Frau zu sein, wie er es erwartet; so fasst Benjamin den Entschluss, sich von Madame zu trennen und eine der adligen Damen zu seiner neuen Partnerin zu erwählen. Doch Madame de Staël bleibt sich ihrer Sache treu: lieber verzichtet sie auf Benjamin und ließe sich auch aus Frankreich ausweisen, als dass sie vor Napoleon kapitulieren würde.
So geht Germaine schließlich ins Schweizer Asyl, wo sie neue Verbündete und Anhänger findet, wie den jungen Leutnant Rocca (Reimar Johannes Baur), der sich gerade von einer schweren Verwundung erholt hat. Er ermutigt sie, die Führung im Krieg gegen Napoleon zu übernehmen, und als seine Gattin reist sie über Österreich und Polen nach Russland und von hier nach Schweden, wobei sie sich an allen Stationen unermüdlich für den Kampf gegen Napoleon einsetzt, der einen großen Feldzug gegen Russland begonnen hatte. Doch dieser Kampf scheint zunächst keine Früchte zu tragen, denn Polen und Russland scheinen besiegt zu sein, und Schweden zeigt sich offen für ein Bündnis mit Napoleon. Doch dann erfährt Madame von den Bränden in Moskau und dem damit verbundenem Rückzug ihres großen Widersachers, was sie mit neuem Mut und Zuversicht erfüllt.
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