Die 60er Jahre beim DFF

 
 

Nach 1960 waren die wesentlichen technischen Leistungen zur Fernseherschließung der gesamten Republik abgeschlossen. Verstärkt wurde der Programmaustausch mit den sozialistischen Bruderländern durch die Eröffnung der „Intervision“. Die Organisation OIRT beschleunigte dabei die Zusammenarbeit zwischen den Sendestationen der DDR, der CSSR, der VR Polen und der Ungarischen VR. 1962 konnte die erste Direktübertragung aus dem Kosmos, die Koppelung der Raumschiffe Wostok 3 und 4, gesendet werden.


Erste Sendungen des Bildungsfernsehens wurden ab 1961 unter dem Titel „Die Fernsehakademie“ ausgestrahlt; begonnen wurde mit dem Fernsehkurs Chemie.


Neben dem Fernsehzentrum Berlin-Adlershof, in dem die gesamte Sendeabwicklung des Deutschen Fernsehfunks sowie die weitaus größte Produktion der Programme erfolgte, wurden zwei weitere Sendestudios eingerichtet. Im Oktober 1962 eröffnete das Sendestudio Rostock, im Februar 1964 das Sendestudio Halle. In begrenztem Umfang wurden dort ab sofort Unterhaltungssendungen („Klock 8, achtern Strom“, Rostock, „Fernsehtheater Moritzburg“, Halle), Magazinsendungen und Beiträge für die „Aktuelle Kamera“ produziert.


Zunehmend wurden nun auch regelmäßige Unterhaltungssendungen ins Programm aufgenommen, z.B. „Wünsch dir was“ (Oktober 1960), „Mit dem Herzen dabei“ (Oktober 1964), „Schlager einer großen Stadt“ (April 1968, mit Reportage-Elementen).


In den 60er Jahren wurden auch die Eigenproduktionen aus den eigenen Filmstudios zu Einschalterfolgen; genannt seien hier die Fernsehfilme „Gewissen in Aufruhr“ (1961, 5 Teile), „Ich – Axel Caesar Springer“ (1968, 5 Teile), „Wege übers Land“ (1968, 5 Teile) und „Krupp und Krause“ (1968/69, 5 Teile).


Zum 20. Jahrestag der DDR warteten das Fernsehkomitee beim Ministerrat und das Sendezentrum Berlin-Adlershof mit einer spektakulären Überraschung auf: Am 3. Oktober ging das 2. Fernsehprogramm auf Sendung. Der neue Kanal sendete zunächst nur in den Abendstunden (ab 18.40 Uhr), war aber von Anfang an als ein zweites Vollprogramm angelegt.


Gleichzeitig begannen – nach sowjetischem Vorbild – die ersten Farbsendungen im französischen SECAM-Verfahren (in der BRD hatte man sich zur gleichen Zeit für das PAL-System entschieden) – und der Berliner Fernsehturm wurde nach mehrjähriger Bauzeit eröffnet und nahm mit weitaus größerer Sendeleistung seinen technischen Betrieb auf.

 

Die verschiedenen Epochen


Vom Test zur Routine

Die 50er


Das Programm wird bunter

Die 60er


Mehr Information und Unterhaltung

Die 70er


Modernes Fernsehen

Die 80er



Das Ende

Die 90er


 

Das Programm wird bunter – und farbig... 

Der schwarze Kanal:
Erste Sendung, mit Karl-Eduard von Schnitzler (21.03.1960)

Erste Sprachlehrgänge:
• Russisch für Sie
(07.03.1964)
• English for you
(04.09.1966), moderiert von Diana Loeser

Sozialistische Rechtspflege:
Erste Sendung der Reihe „Der Staatsanwalt hat das Wort“
(21.10.1965)

Zuschauerbeteiligung:
Erste Sendung von „Porträt per Telefon“, moderiert von Heinz Florian Oertel
(09.11.1969)

Fernsehakademie:
Beginn des Fernsehkurses Elektronische Datenverarbeitung (16.01.1969)

Erste Magazinsendungen:
• Umschau. Aus Wissenschaft und Technik
(29.06.1961)
• Prisma, innenpolitisches Magazin (31.03.1963)
• Objektiv, außenpolitisches Magazin (25.02.1965)

 

Anzahl der Fernsehgeräte:
1960 – 1.000.000
1963 – 2.000.000
1965 – 3.000.000
1968 – 4.000.000

Ende 1960 verfügten rund 17% der privaten Haushalte über ein Fernsehgerät.
1961 – 24%
1963 – 36%
1965 – 42%
1970 – 69%