Deutsch von August Scholz
Fernsehbearbeitung: Ursula Feske/Fritz Göhler
Szenenbild: Erich Geister
Kostüme: Erika Fechner
Musik: Tilo Müller-Medek
Bildregie: Margot Thyrêt
Regie: Fritz Göhler
Pawel Fjodorowitsch Protassow (Gerry Wolff), Jelena Nikolajewna (Brigitte Krause), Lisa (Marita Böhme), Boris Nikolajewitsch Tschepurnoi (Jürgen Hentsch), Dmitri Sergejewitsch Wagin (Volkmar Kleinert), Melania (Tessy Fehring), Antonowna (Lotte Loebinger), Fima (Ute Göring), Nasar Awdejewitsch (Walter Lendrich), Mischa (Gert Andreae), Roman (Harry Hindemith), Jegor (Jochen Thomas), Awdotja (Annelene Hischer), Troschin (Hans Bergermann), Arzt (Arno Schöneberg).
07.01.1968 Erstausstrahlung
Pawel Protassow (Gerry Wolff), die Hauptfigur dieses Stücks von Gorki (1868-1936), ist durch und durch Wissenschaftler, er lebt quasi die Wissenschaft, speziell die Chemie. Menschen bedeuten ihm nichts, er kann mit ihnen nichts anfangen. Das betrifft auch Jelena, seine Frau (Brigitte Krause), die er in höchstem Maße vernachlässigt, dass sie ernsthaft überlegt, ihren Mann zu verlassen. Als ihm das offenbar wird, ist er verständnislos: Wie soll er in Ruhe seiner Arbeit nachgehen, wenn sie nicht um und bei ihm ist? Aber seine Arbeit ist das Wichtigste, dafür würde er alles opfern, aber seine Frau gehört zum “erforderlichen Umfeld”, in sofern braucht er sie. Dazu hat Protassow auch kein Interesse, dass seine Arbeitsergebnisse für die Industrie nutzbar gemacht werden, er liebt die Chemie an sich.
Doch der Druck auf Protassow nimmt zu. Er muss sich wohl oder übel mit seiner Umwelt auseinandersetzen, denn nicht nur seine Frau begehrt gegen seine Haltung auf, auch seine Schwester Lisa (Marita Böhme) geht mit ihm hart ins Gericht und macht ihm deutlich, dass das Wichtigste auf Erden der Mensch ist, den er aber nicht sehen will.
Das Gegenstück zu den Spannungen im Hause des Wissenschaftlers sind die Ungewissheit und die Unruhe in der Stadt, in der gerade die Cholera schlimme Auswirkungen auf ihre Einwohner hat. Die einfachen Menschen waren schon vorher durch Armut und Unterdrückung unzufrieden mit ihrem Leben. Nun treiben sie die zusätzliche Ereignisse um diese Seuche gegen die Leute an, die sie für die Schuldigen an all ihrem Unglück halten, und dazu zählen in ihren Augen die Protassows und deren Freunde. Noch haben die Menschen damit noch nicht die wahrhaft Schuldigen erkannt, es sollten aber nur noch wenige Jahre vergehen, bis sich das Leben des Volkes grundlegend ändern würde. Bis dahin sollte auch die Intelligenz erkennen, auf welcher Seite das Recht ist und welche Kräfte den Fortschritt der Menschheit voranbringen können.
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