Deutsche Dramaturgie: Johanna Voigt
Szenenbild: Heinz Helmut Bruder
Inszenierung: Otto Dierichs
Pavel (Claus Jurichs), Esther (Doris Abesser), Pavels Vater (Peter A. Stiege), Pavels Mutter (Charlotte Brummerhoff), Cepek (Georg Peter-Pilz), Rejsek (Heinz-Werner Pätzold), der Maler (Siegfried Seibt) und andere.
29.10.1959 Erstausstrahlung
Die tschechische Hauptstadt Prag - man schreibt das Jahr 1942. Das Land ist seit Jahren in der Hand deutscher Faschisten. Pavel (Claus Jurichs), ein junger Mann, ist zur Zeit mit den Prüfungen für sein Abitur stark beschäftigt. Eines Abends - er ist noch in Prag unterwegs - begegnet er einem jüdischen Mädchen, das auf einer Bank des nahen Parks sitzt. Das Mädchen heißt Esther (Doris Abesser), trägt ihre ganze Habe in einem kleinen Köfferchen bei sich, und sie ist in höchstem Maße verzweifelt und hilflos, sie hat kein Obdach, weiß nicht wohin. Am Morgen dieses Tages hätte sie sich eigentlich zum Abtransport ins KZ Theresienstadt melden müssen. Ihre Eltern, die die Nazis schon dorthin verbracht hatten, haben ihr seit drei Monaten nicht mehr geschrieben. Da sie sich vorerst ihrer Deportation zu diesem Ort des Grauens verweigerte, muss sie damit rechnen, jeden Augenblick von der SS aufgegriffen zu werden. So entschließt sich Pavel, dem Mädchen zu helfen, er nimmt sie mit nach Hause und versteckt sie in seinem Studierzimmer, wohl wissend, in welche Gefahr er sich damit selbst begibt. Für Esther heißt es nun, hinter einer verschlossenen Tür auszuharren, Pavel sieht sich in einer tiefen Verantwortung zum Schutz eines Menschenlebens. Nur in der Nacht, wenn in der nebenan befindlichen Schneiderwerkstatt nicht gearbeitet wird, können sich die beiden treffen und miteinander reden. Im Laufe der Zeit verflüchtigt sich zwischen Pavel und Esther die anfängliche Scheu und das Misstrauen, von Tag zu Tag wächst ihre Zuneigung. Beide sind in dieser Periode zu erwachsenen Menschen geworden. Doch um sie herum hat sich eine Zeit der Finsternis ausgebreitet, das Grauen des Nationalsozialismus der deutschen Besatzer ist all gegenwärtig. Und ein Fühler dessen dringt auch in Esthers Versteck ein. Letztlich zerbricht die Liebe von Pavel und Esther an den schlimmen Verhältnissen.
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