Inszenierung: Hans Geißler
Fernsehbearbeitung: Martin Reinhardt
Kamera: Rolf Bartmann/Klaus Dörner
Fernsehregie: Peter Hagen
Dr. Peter Jensen (Kurt Fechtner), Boris Strogow (Kurt Conradi), Eva Brandt (Ingeburg Göthel).
27.11.1955 Erstausstrahlung; 21.12.1955 Wiederholung
Das gleichnamige Schauspiel von Harald Hauser wurde wenige Wochen vor dieser Fernsehaufführung in Magdeburg uraufgeführt. Die Inszenierung an den Städtischen Bühnen in Magdeburg fand im "Neuen Deutschland", dem Zentralorgan der SED-Führung, lobende Erwähnung; Ilse Galfert führte im "ND" dazu unter anderem aus: "Hauser verbindet den richtigen politischen Standpunkt mit der Ehrlichkeit des echten Künstlers. Durch ihn kommen reale Gewissenskämpfe und unsere mangelhafte Aufmerksamkeit für diese Gewissenskämpfe auf die Bühne, wie wir sie stellvertretend für tausend parallel verlaufende Alltäglichkeiten als Beispiel ansehen und ausgefochten sehen können." (Nachdruck dieses Auszugs aus dem "ND" erfolgte in "Unser Rundfunk", Nr. 48/1955, Seite 18.)Die Verantwortlichen des Deutschen Fernsehfunks verpflichteten nach dieser offiziellen positiven Kritik die Städtischen Bühnen Magdeburg für dieses Gastspiel im Fernsehen. Dies erfolgte zudem im "Monat der deutsch-sowjetischen Freundschaft".Im Detail: Dieses "Dreipersonenstück" beginnt seine Handlung in einer Nacht vor der Übergabe eines bisher unter sowjetischer Leitung und Besetzung stehenden mitteldeutschen Betriebs in die Hände deutscher Genossen. Der Chefingenieur des Werkes, Dr. Jensen (Kurt Fechtner), hatte schon in der Nazizeit hier gearbeitet. In einer menschlichen Anwandlung hatte er in Kriegszeiten einem sowjetischen Gefangenen seine Frühstücksbrote geschenkt. Dies entdeckte ein Nazifunktionär, der aber dem Gefangenen bezichtigte, die Brote gestohlen zu haben. Diesen Irrtum klärte Dr. Jensen nicht auf, worauf durch sein Schweigen der Gefangene in die Mühle der Nazischergen geriet. Als der Krieg beendet war und die Sowjets die deutschen Betriebe unter ihre Vorherrschaft stellten, wurde in diesem Werk ein sowjetischer Chefingenieur in eine leitende Funktion berufen, in dem Dr. Jensen den damaligen sowjetischen Kriegsgefangenen wieder erkannt haben will. Noch weiß er nicht, ob Chefingenieur Strogow (Kurt Conradi) ihn auch wieder erkannt hat; insofern befürchtet er zu jeder Zeit seine Verhaftung. In der Nacht der Übergabe des Werks an die Deutschen steht vor den Angestellten aber auch eine große technische Herausforderung: eine ausgefallene Turbine muss wieder in Gang gesetzt werden. Doch Dr. Jensen entzieht sich dessen durch eine Flucht. Als man ihn zur Verantwortung ziehen will, stellt sich Strogow schützend vor ihn. Er ist wirklich der damalige Gefangene und weiß deshalb, was in Dr. Jensen vorgeht.
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