Foto: Waltraut Denger; “Funk und Fernsehen der DDR”, Nr. 44/1961, Seite 14; im Bild: Gert Beinemann und Helga Göring
Autoren. Gotthold Gloger/Heinz Kamnitzer
Dramaturgie: Wenzel Renner
Szenenbild: Helmut Korn
Regie: Harry Erlich
Oberst Pradier (Gert Beinemann), Madame Pradier (Helga Göring), Dr. Guillaume (Peter-Paul Goes), Major von Kerkhammer (Horst Preusker), Leutnant Momber (Eberhard Esche), Brigadegeneral Duval (Gerd Ehlers), Madame Duval (Irmgard Düren), Pierre (Erhard Köster), Rose (Sonja Hörbing), Adjutant (Helmut Hellstorff), Gendarm (Johannes Waldmann) und andere.
29.10.1961 Erstausstrahlung
Oberst Pradier (Gert Beinemann) gehörte während des zweiten Weltkriegs zur Résistance, der französischen Widerstandsbewegung, die gegen die deutschen faschistischen Besatzungstruppen agierte. Dabei galt er durch seine kühnen Taten als Held und erhielt den Namen “Fuchs von Bellegarde”. Als er in die Hände der SS fiel, bekam er deren Grausamkeiten am eigenen Leib zu spüren; sie schlugen ihn schließlich zum Krüppel.
Nun, etliche Jahre nach dem Krieg, wird Pradier in Erinnerung seiner Taten im zweiten Weltkrieg vor eine widersprüchliche Bewährungsprobe gestellt: Er erhält von seinen Vorgesetzten den Auftrag, einen Empfang für das Vorkommando der deutschen Bundeswehr zu organisieren. Doch Oberst Pradier ist zu dieser Zeit schon nicht mehr der “Fuchs von Bellegarde”, denn seine Ideale sind im Soldatenalltag der französischen Armee und damit der NATO zunehmend verschüttet worden. So sieht sich Pradier keineswegs in einer misslichen Lage, als er diesen Auftrag ausführt. Im Gegenteil - er beeinflusst sogar seine Frau (Helga Göring) mit der Auffasung, dass man unter den heutigen Gegebenheiten den bundesdeutschen Soldaten und Offizieren freundschaftlich begegnen solle, da man in einem Militärbündnis verbunden sei. Doch Madame Pradier hatte im Krieg ihre eigenen Erfahrungen mit den deutschen Besatzern gemacht. Deshalb versteht sie nicht, wieso ihr Mann dem jetzigen Zusammentreffen mit so viel Fügsamkeit und auch Resignation entgegensehen kann. Diese unterschiedlichen Meinungen zum Treffen mit den Deutschen führt für die Pradiers sogar zu einer Ehekrise. Doch dann führt die reale Begegnung mit den Angehörigen der Bundeswehr zu einer Wende: Pradier erkennt in Bundeswehrmajor Kerkhammer (Horst Preusker) den deutschen Offizier wieder, der zu Kriegszeiten für den Tod von zahlreichen tapferen französischen Widerstandskämpfern verantwortlich zeichnete und ihn selbst bis aufs Blut gequält hatte.
Zur gleichen Zeit beginnen ultrarechte Kräfte in Algerien einen Putsch, was in Pradiers Haus zusätzlich zur Frontenbildung führt. In dieser Situation findet der “Fuchs von Bellegarde” seine Kraft zurück und wendet sich mit aller Entschlossenheit gegen die Putschisten.
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