Autor: Hedda Zinner
Dramaturgie: Helmut Schiemann
Szenenbild: Bert Kistner
Kamera: Siegfried Peters/Klaus Dorner/Rosemarie Kapp
Regie: Gerhard Klingenberg
Sophie Payer (Bella Waldritter), Wilhelm Payer, ihr Sohn (Martin Flörchinger), Resi, seine Frau (Inge Huber), Gretl und Georg, ihre Kinder (Steffi Freund/Gerhard Friedrich), Leopold Marek, Gretls Verlobter (Manfred Schuster), Lisa Heindl (Elfie Garden), Max Flentjen, Berliner (Walter Jupé), Lintschi, Dienstmädchen (Trude Bechmann).
19.11.1958 Erstausstrahlung; 28.11.1958 WDHL; 28.04.1960 WDHL; 21.06.1962 WDHL; 09.05.1963 WDHL.
Das Caféhaus Payer ist bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein eines jener kleinen Wiener Lokale, wo man behaglich seinen Kaffee genießt, liebenswürdig und charmant über dies und jenes plaudert, einfach jene vertraut-anheimelnde Atmosphäre herrscht, die so typisch für das Café in Wien ist. Aber die Ereignisse in den 30er Jahren - man schreibt inzwischen 1938 - verändern vieles, denn Wien liegt jetzt nicht mehr in österreich, sondern in Nazideutschland, man bezahlt nicht mehr in Schilling, sondern in Reichsmark, Hakenkreuze und SS-Runen bestimmen das Straßenbild.In dieser Zeit konstatiert die alte Frau Payer (Bella Waldritter) den Rückgang ihrer Geschäftsumsätze, und zugleich hat sich die Atmosphäre in den Caféhäusern wie in der ganzen Stadt geändert: der Wiener schweigt sich aus, niemand wagt es, seine Meinung offen auszusprechen, denn Denunzianten treiben überall ihr Unwesen.Unter diesen Gegebenheiten bemüht sich der Oberrechnungsrevident Wilhelm Payer (Martin Flörchinger) den schönen Schein der Ordnung zu bewahren. Er leistete der neuen Regierung den Treueid und will zu seinem Gelöbnis stehen. In seinem zukünftigen Schwiegersohn, Leopold Marek (Manfred Schuster), einem österreichischen SS-Mann, sieht Payer das lebendige Beispiel einer neuen Führungselite, ganz deren "edler Gesinnung" verbunden. Noch aber akzeptiert der Nazi die Bräuche, die die Familie Payer über viele Generationen in ihrem Wesen geprägt haben.Doch der Zerfall der Familie ist mit der weiteren Ausprägung des Nationalsozialismus in österreich nicht mehr aufzuhalten. Marek, der sich als Vertreter der Herrenrasse fühlt, lässt die Maske fallen und beansprucht, die Leitung des Caféhauses Payer zu übernehmen. Die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage des Lokals spielt ihm dabei in die Karten. Allerdings ist die alte Frau Payer, feinsinnig und klug, nicht mit der Umgestaltung des Cafés zu einer Nazi-Begegnungsstätte einverstanden, wie sie Marek vorschwebt. Und noch wagt es der SS-Mann auch nicht, gegen die Payers vorzugehen. Doch die kleinbürgerliche Gesinnung seines Schwiegervaters in spe zur Achtung jeglicher Autorität könnte ihm in die Hände spielen, denn dieser gerät in einen Gewissenskonflikt, weil sein Sohn Georg (Gerhard Friedrich) zu den Gegnern des Naziregimes zählt. Als treuer Beamter wäre der Oberrechnungsrevident ob der illegalen Tätigkeit seines Sohnes zur Denunziation verpflichtet. Wie wir seine Entscheidung ausfallen? Wird er als Beamter oder als Mensch agieren?
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