Foto: “Funk und Fernsehen der DDR. Nr. 25/1964, Seite 18; im Bild: Lisa Macheiner in der Titelrolle.
Dramaturgie: Ottomar Lang
Szenenbild: Reinhard Welz
Regie: Gerd Keil
Dona Perfecta (Lisa Macheiner), Rosarito (Bärbel Bolle), Pepe Rey (Dietrich Körner), Juan Galego (Eberhard Mellies), Don Innocencio (Harry Hindemith), Maria Remedios (Ursula Braun), Jacucinto (Erhard Köster), Caballuco (Wolfgang Sasse), Marguerit (Doris Thalmer), Don Eseban (Peter Kiwitt), Licurgo (Günther Haack).
Hans-Lothar Dimke, Joachim Konrad, Günter Ott, Günter Arndt, Ewald Wolf.
30.06.1964 Erstausstrahlung
Der Romanschriftsteller Benito Pérez Galdós (1843-1920) schuf im Jahr 1896 die literarische Vorlage für dieses Fernsehspiel von Gerhard Jäckel. Galdós gilt als der Schöpfer des bürgerlich-realistischen Romans in der spanischen Literatur. Gerhard Jäckel verlegte den Zeitraum, in dem diese TV-Produktion spielt, in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts, die Zeit des Diktators Franco und des Faschismus in einigen Ländern Europas.Die Handlung des Stücks führt in der spanische Kleinstadt Orbajosa. Bewohner dieses Städtchens und der umliegenden Orte sind fast ausschließlich arme Landarbeiter. Diese müssen auf den Gütern einer Handvoll reicher Leute ihren Dienst tun, um einen kargen Lohn fürs überleben zu verdienen. Der Knoblauch von Orbajosa ist auf den Märkten begehrt, aber die Landarbeiter können nicht davon partizipieren, sie leben in Elend und Armut wie ihre Vorfahren aus dem Mittelalter. Die Kirche lehrt den Menschen, dass der reich bleibe, der reich ist und arm, wer arm ist. Auch Francos Guardia Civil tut das ihre dazu, dass die gegebenen Besitzverhältnisse unangetastet bleiben. Trotzdem sind viele der Bauern von Zorn erfüllt wegen der ungerechten Verteilungsverhältnisse.Dona Perfekta (Lisa Macheiner) ist eine der wenigen Reichen. Ihr gehören die meisten Güter um Orbajosa. Da verwundert es nicht, wenn ihr Beichtvater, Don Innocencio (Harry Hindemith) versucht, seinen Neffen Jacucinto (Erhard Köster) mit der Tochter Perfectas, Rosarito (Bärbel Bolle) zu verheiraten. Schließlich ist sie die Alleinerbin des ganzen Imperiums. Die Chancen für diese Verbindung scheinen gut zu stehen.In die Starre dieser Verhältnisse um Orbajosa kommt Bewegung, als eine Straße in das Szädtchen gebaut werden soll. Die Landarbeiter verdingen sich bei den dortigen Arbeitgebern, weil sie besser verdienen als vorher, und laufen ihren bisherigen Herrschaften davon. Damit einher geht aber auch, dass die Landarbeiter Kontakte mit den Arbeitern der Straßenbaufirma knüpfen, wodurch sie auch mit deren revolutionärem Gedankengut in Berührung kommen und über ihre bisherige Abhängigkeit und Ergebenheit gegenüber den Besitzenden nachdenken. Leitender Ingenieur des Straßenbauprojekts ist der aus Madrid stammende Neffe der Dona Perfecta namens Pepe Rey (Dietrich Körner). Vor Jahren war ihm die Tochter der Perfecta als Frau versprochen worden. Dieses Versprechen hat für ihn keine Bedeutung, aber er findet in tiefer, echter Liebe zu Rosarito und möchte sie aus der muffigen Enge, die sie bisher umgab, herausholen. Damit beschwört er die Feindschaft der Perfecta und Don Innocencios herauf. Beide bezeichnen Pepe als Ketzer und versuchen, ihn in ein Netz von Intrigen hinein zu manövrieren, um ihn für immer los zu werden. Es bleibt die Frage, ob die Liebe der beiden jungen Menschen und die Kraft, die sie daraus schöpfen, stark genug ist, um diesen negativen Einflüssen dauerhaft zu widerstehen.
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