Autor: Helmut Baierl
Musik: Rolf Kühne
Fernsehregie: Wolfgang Nagel
Inszenierung: Alexander Stillmark und Horst Ludwig
Der Vorsitzende (Hans-Jürgen Poritz), die Mechanikerin (Jutta Langhoff), der kleine Bauer (Gerhard Gläser), der Bauer, Rückkehrer (Wolfgang Budde), die Frau, Rückkehrerin (Walpurgis Krüger-Halden), der unrasierte Bauer (Erhard Köster), erster Bauer (Werner Ehrlicher), zweiter Bauer (Horst Lateika), erste Bäuerin (Elisabeth Loebe), zweite Bäuerin (Käthe Wintzer), der junge Bauer (Ernst Möser), der Bursche (Horst Ludwig).
13.03.1958 Erstausstrahlung; 24.08.1958 Wiederholung
Der Schriftsteller Helmut Baierl (1926-2005) benannte "Die Feststellung" als heiteres Lehrstück. Zu präzisieren wäre dies, in dem man sagt, es war ein Agitationsstück für die Kollektivierung der Landwirtschaft in der DDR, die einen Schwerpunkt der sozialistischen Umgestaltung in den 50er Jahren darstellte. Das "Neue Deutschland", Zentralorgan der SED, sprach nach ersten Aufführungen dieses Stücks von einem "Durchbruch für das Theater des Sozialismus", und selbst Walter Ulbricht lobte "Die Feststellung" als ein Beispiel dafür, das sich hier zeigte, wie sich ein Schriftsteller auf seine eigentliche Arbeit besonnen hatte: er hatte mit seinen Mitteln am Aufbau des Sozialismus mitgeholfen. Geht man einmal von diesen Lobeshymnen aus Parteikreisen ab, so war - sachlich analysiert - zu vermerken, dass Baierl in seinem Stück auch einen Beweis dafür antrat, dass Probleme und Konflikte beim sozialistischen Aufbau weniger ihre Ursache in Störversuchen der kapitalistischen Klassengegner haben, sondern in Widersprüchen zu suchen sind, die im sozialistischen Land selbst bestehen. Baierl zeigt aus dieser Erkenntnis heraus in seinem Stück den Abschnitt des Lebens eines Bauernehepaars namens Finze, das aus der DDR in den Westen flieht, weil es sich vom Druck der Kollektivierungsaktivitäten in ihrem Dorf Oslitz bedroht fühlte. Im Gegensatz zu den meisten Flüchtlingen entschließen sich aber beide, nach einem längeren Aufenthalt in einem westdeutschen Flüchtlingslager in ihr DDR-Heimatdorf Oslitz zurückzukehren. Zum Glück für die Rückkehrer gibt es das Gesetz, das Republikflucht unter Strafe stellt, noch nicht. Von Seiten der DDR bereitet man ihnen mit ihrer Rückkehr eine vorschriftsmäßigen, aber kühlen Empfang.Im Dorf selbst beruft man eine Versammlung ein, auf der der Vorsitzende mitteilt, dass der Mittelbauer Finze zusammen mit seiner Frau aus dem Bonner Staat zurückgekehrt ist und das der Vorstand verfügt habe, dass der einst republikflüchtige Bauer den fetten Acker am Linzteich, die besten Wiesen und gutes Vieh aus der Genossenschaft erhalten werde. Wie es zu dieser Entscheidung kam, wie die anderen Einwohner darauf reagieren und wie sich der Fortschritt im Ort seinen Weg bahnt, das ist Gegenstand der weiteren Handlung.Der DFF zeigte das Stück in einer Direktübertragung aus dem Clubhaus der Gewerkschaften "Hermann Duncker", Waltershausen; das Ensemble der Städtischen Bühnen Erfurt spielt vor Arbeitern und Bauern.
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