Szenenbild: Hans Poppe
Kostüme: Wolfgang Hinze
Regie: Lothar Bellag
Bildregie: Ingeborg Janiczek
Simone Machard (Anne-Katrin Haass), Henri Soupeau (Gerd Ehlers), Marie Soupeau (Anneliese Reppel), Philippe Chavez (Gustav Wehrle), Maurice (Martin Flörchinger), Georges (Ekkehard Schall), Robert (Günter Naumann), Pére Gustave (Harry Gillmann), Honoré Fétain (Gerd Biewer), Stimme des Engels (Ernst Busch).
Ingeborg Kendzia, Ruth Kommerell, Erich Fritze, Otto Zedler, Peynette Voigt, Konrad Pfennig, Hannes W. Braun, Kurt Gawallek.
17.03.1960 Erstausstrahlung
Simone Machard (Anne-Katrin Haass) - das ist quasi die Jeanne d`Arc Bertolt Brechts aus dem Jahre 1940. Simone ist ein kleines französisches Mädchen, sie hat ein tapferes, gutes Herz, und sie verfügt über naive Ansichten von einer guten Welt, verbunden mit einer kindlichen, aber klaren Entschlossenheit.
Das Mädchen arbeitet, schon wie eine Erwachsene, in der Hotellerie, die Monsieur Soupeau (Gerd Ehlers) gehört. Sie hat so trotz ihres kindlichen Alters wenig Freizeit, und in dieser liest sie ein Buch: die Geschichte der “Jungfrau von Orleans”. In dieser Zeit rollen die Panzer der deutschen Faschisten durch Frankreich, und auf den Straßen ihrer Heimatstadt Saint Martin sieht man viele Flüchtlinge, die ihr Leben vor dem Anmarsch der Deutschen retten wollen.
Doch ihre Phantasie führte Simone in eine Etappe zurück, die schon 500 Jahre zurücklag; damals hatten die Engländer Frankreich überfallen, die herrschenden französischen Adligen wehrten sich nur halbherzig gegen die Okkupanten, denn man wollte an der Neuaufteilung des Landes partizipieren, und der Krieg ist letztens ein Geschäft. Aber das Volk hatte die Lasten des Krieges zu tragen, es verfluchte die Not und die sinnlosen Auseinandersetzungen. In dieser Situation hört ein 13jähriges Mädchen “Stimmen”, die ihr befehlen, das Vaterland zu retten, und so vollbringt sie ein Wunder: an der Spitze einer französischen Armee zieht sie 1429 in Orleans ein und vollzieht die Krönung Karl VII. Damals war das Mädchen 17 Jahre alt und wird als “Jungfrau von Orleans” vom Volk gerühmt und geliebt. Doch zwei Jahre später schon wurde sie als Ketzerin verbrannt, das Gericht, dass sie verurteilte, setzte sich aus Franzosen zusammen.
Für Simone werden diese Geschehnisse zur Realität. Denn ist das Heute nicht vergleichbar mit den historischen Ereignissen aus der Zeit von vor 500 Jahren? Wieder stehen Feinde im Land, wieder ist das französische Volk in Not und Gefahr, und wieder sind es einige wenige, die durch Korruption und Geschäftsgier die Lage für sich nutzen wollen. Mit ihrem unverfälschtem Sinn fasst sie den Mut, etwas für ihr Volk zu tun: Sie zündet ein Benzindepot an, bevor es der Kollaborateur Soupeau an die Deutschen verkaufen kann. Aber wie es schon Jeanne d`Arc ergangen ist, so geschieht es auch mit Simone: Ob ihrer Tat wird sie von einigen Landsleuten weggebracht und bestraft; doch die Flammen, die Simone initiiert hatte, sind wie ein Fanal des Widerstandes, das von der breiten Masse der Franzosen so aufgenommen wird.
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