Deutsch von Fritz Wendel
Für das Fernsehen bearbeitet von Martin Reinhardt und Paul Lewitt
Szenenbild und Ausstattung: Roman Weyl
Musik: Hans-Hendrik Wehding
Kamera: Rosemarie Sundt/Rolf Bartmann/Harry Münzhardt
Inszenierung: Paul Lewitt
Bildregie: Karl-Heinz Bieber
Vincentio, Herzog von Wien (Waldemar Schütz), Angelo, sein Statthalter (Kurt Conradi), Escalus (Hugo Schuster), Claudio (Egon Wander), Lucio, ein Bummler (Hans Putz), Kerkermeister (Otto Dierichs), Ellenbogen, eine einfältige Amtsperson (Gerhard Bienert), Pompejis (Herbert Grünbaum), Isabella, Claudios Schwester (Rieke Ramoff), Julia, Geliebte des Claudio (Annegret Golding), Mariana (Brigitte Krause).
Peter Paul Goes, Eckart Friedrichson, Guido Goroll, Heinz-Werner Pätzold, Elsa Koren, Irene Eisermann, Walter Hehner.
09.06.1957 Erstausstrahlung
Im Jahre 1604 entstand dieses Werk von William Shakespeare. Es führt in die Stadt Vienna, die dem moralischem Verfall unaufhaltsam entgegen treibt; der Verfall der Sitten befindet sich in einem Stadium, dass das Chaos unausweichlich scheint. Der regierende Herzog (Waldemar Schütz) war viele Jahre in dieser Hinsicht zu nachsichtig. Jetzt sieht er sich bemüßigt, ein altes Gesetz, dass über diese Jahre missachtet wurde, zu reaktivieren und zur Anwendung zu bringen. Der Herzog selbst aber verkündet, dass er beabsichtigt, eine längere Reise anzutreten. Für die Zeit seiner Abwesenheit beauftragt er einen jungen, befähigten Mann namens Angelo (Kurt Conradi), die herzöglichen Vollmachten wahrzunehmen. Angelo scheint ein Musterexemplar an Unbestechlichkeit, Loyalität und Integrität zu sein, was ihn befähigen müsste, den Staat und seine sittlichen Werte wieder auf Kurs zu bringen.In praxi geht der Herzog aber gar nicht auf Reisen, sondern beobachtet, als einfacher Mönch verkleidet, die Aktivitäten seines Stellvertreters. Diesem obliegt es alsbald, in einem komplizierten Fall zu entscheiden: Claudio, ein junger Adliger (Egon Wander), hat seine Geliebte geschwängert, mit der er noch nicht verheiratet ist; darauf steht - entsprechend des erwähnten Gesetzes - die Todesstrafe, und Angelo entschließt sich, sie vollstrecken zu lassen. Dagegen interveniert eine Novizin mit Namen Isabella (Rieke Ramoff); sie ist die Schwester des Claudio und bittet um Gnade. Obwohl die Novizin ebenso wie Angelo ein Muster von moralischer Geradlinigkeit ist, will dieser doch deren Bitte nicht akzeptieren. In dieser Situation befällt Angelo aber ein heftiges Verlangen, die Novizin für sich einzunehmen, was aber mit einem Schlage sein Amt und seine Person in Frage stellen würde.So fordert er von Isabella, dass sie seinem Willen gehorchen müsste, wenn er das Leben ihres Bruders verschonen solle. Isabella sieht nur einen gangbaren Weg: ihr Bruder wird sterben, und sie selbst wird sich ob der Verderbtheit der Menschen für immer hinter die Klostermauern zurück ziehen.In dieser Ausnahmesituation greift der Herzog, noch verkleidet mit seiner Mönchskutte, in das Geschehen ein. Isabella gibt er den Rat, auf Angelos Bedingungen nur zum Schein einzugehen. Doch in der verabredeten Liebesnacht wird nicht Isabella, sondern Angelos frühere Verlobte Mariana (Brigitte Krause) das Bett mit ihm teilen. Doch der Plan scheint Claudios Leben nicht zu retten, denn Angelo erteilt den Befehl zur Hinrichtung.Der Herzog aber kann die drohende Katastrophe noch abwenden, die Waage neigt sich zugunsten des Rechts, Machtmissbrauch, Verrat und Erpressung werden besiegt, und die wahren Schuldigen werden ihrer Strafe zugeführt.
© 2009 - 25 fernsehenderddr.de | Lianne Flieher | Layout, HTML/CSS: MEHRBLICK, Matthias Ehrhardt. Programmierung, CMS: MEDIENKÖPFCHEN, Tino Riedel.