Deutsch von August Scholz
Bühnenbild und Kostüme: Bert Kistner
Bildregie: Peter Hagen
Regie: Wolfgang Heinz und Karl Paryla
Bessjemenow, Wassili Wassiljewitsch, Vorsteher der Malerinnung (Adolf-Peter Hoffmann), Akulina, seine Frau (Mathilde Danegger), Pjotr, sein Sohn, ehemaliger Student (Emil Stöhr), Tatjana, seine Tochter, Lehrerin (Erika Pelikowsky), Nil, sein Pflegesohn, Lokomotivführer (Karl Paryla), Pertschichin, Vogelhändler (Fritz Links), Polja, dessen Tochter (Lilly Schmuck), Jeljena Nikolajewna Kriwzowa, Witwe (Hortense Raky), Teterew, Kirchensänger (Wolfgang Heinz), Schischkin, Student (Gerhard Friedrich), Zwetajewa, Lehrerin, Freundin Tatjanas (Gisela May), Stepanida, Köchin (Trude Bechmann), ein Arzt (Werner Segtrop), ein altes Weib (Friedel Fredy), ein Kutscher (Fritz Hofbauer), ein Maler (Harry Berber), ein Lehrling (Hans-Edgar Stecher), ein junges Mädchen (Ursula Blank).
20.07.1958 Erstausstrahlung
Der berühmte russisch-sowjetische Schriftsteller Maxim Gorki (1868-1936) schuf das Theaterstück “Die Kleinbürger” im Jahre 1901. Ein Jahr später wurde es im Moskauer Künstlertheater uraufgeführt. Auch in diesem Stück beweist sich Gorkis Hauptanliegen: sein leidenschaftlicher Kampf um den Menschen als solchen, den er liebt und den er frei von Knechtschaft und Unterdrückung sehen will. Er wendet sich mit seinen künstlerischen Arbeiten gegen die Peiniger des Volkes, den Adel und auch die indifferente Schicht der Kleinbürger, denen er vorwirft, ständig Beweise für die Unmöglichkeit zu suchen, das bestehende Verhältnis zwischen Besitzenden und Besitzlosen zu ändern.
Mit der Handlung des Stücks führt Gorki in das Leben der Familie Bessjemenow. Die Frau (Mathilde Danegger) erträgt widerspruchslos die Autorität des Mannes (Adolf-Peter Hoffmann), eines typischen Kleinbürgers. Sie ist sich ihrer Erniedrigung nicht bewusst, denn man lebt in “Übereinstimmung mit der bestehenden Ordnung”. Aber diese Ordnung eben zerbricht Menschen. Die Kinder Bessjemenows sind bestrebt, sich gegen die Autokratie des Vaters zu wehren, doch die Macht des Familienoberhaupts schein unerschütterlich, sie geben auf und fügen sich in ihr Schicksal, damit haben sie ihr Leben wohl schon zu Lebzeiten verloren. Damit irgendwann dieser Kreislauf der Ungerechtigkeiten durchbrochen wird, bedarf es Personen wie den Lokführer Nil (Karl Paryla) oder die liebenswerte Polja (Lilly Schmuck). Gerade Nil ist ein kraftvoller, das Leben bejahender Mensch, dessen Gedanken sich mit einer besseren Zukunft befassen; er ist Proletarier und wird nur wenige Jahre später einer von denen sein, die die neue, gerechtere Gesellschaft gründen werden.
Der Deutsche Fernsehfunk präsentierte die “Kleinbürger” mit einer Direktübertragung aus den Kammerspielen des Deutschen Theaters Berlin.
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