Foto: Waltraut Denger; “Funk und Fernsehen der DDR”, Nr. 25/1966, Seite 17; im Bild: Gerd Biewer und Heinz Scholz (v. li.)
Szenenbild: Werner Richter
Kostüme: Elisabeth Lützenberg
Inszenierung: Ottofried Gaillard
Bildregie: Jens-Peter Proll
Karsten Bernick (Gerd Biewer), Betty, seine Frau (Margarete Taudte), Olaf (Christian Reineck), Johann Tönnesen (Eberhard Schäfer), Lona Hessel (Brigitte Lindenberg), Hilmar Tönnesen (Harald Halgardt), Rörlund (Uwe-Detlev Jessen), Rummel (Heinz Scholz), Frau Rummel (Carola Braunbock), Fräulein Rummel (Margit Bendokat), Vigeland (Hans Klering), Sandstad (Erich Altrock), Dina Dorf (Christine Schorn), Krap (A. P. Hoffmann), Aune (Harry Hindemith), Frau Lynge (Ruth Glöss), Frau Holt (Marga Legal), Fräulein Holt (Elke Schuhrk).
21.06.1966 Erstausstrahlung
In der Mitte des 19. Jahrhunderts war der Bau einer Eisenbahnlinie eine Geschehen, was große Aufmerksamkeit auf sich zog. So geschehen auch in einer kleinen Stadt in Nordeuropa, wo dadurch heiße Debatten ausgelöst werden. Konsul Bernick (Gerd Biewer) war über einen längeren Zeitraum ein entschiedener Gegner des Eisenbahnbaus, schließlich war er der Eigentümer einer Dampfschifffahrtslinie und einer Schiffswerft. Doch Bernick wird über Nacht zum eifrigen Verfechter des Eisenbahnbaus, als er erkennt, dass man entlang der Linie dieses modernen Transportmittels neue Bergwerke und andere industrielle Einrichtungen begründen könnte. Den zu erwartenden Profit sollte man sich nicht entgehen lassen, also kauft Bernick die entsprechenden Grundstücke. Fraglich für ihn wird sein, wie seine Mitbürger auf sein Engagement reagieren werden. Doch sein bislang makelloser Ruf scheint durch Ereignisse aus der Vergangenheit gefährdet zu werden. Ein bisher streng gehütetes Geheimnis könnte - bei dessen Bekannt werden - sein ganzes Kartenhaus zum Einsturz bringen. Aber Konsul Bernick ist vom Wesen her kein Mann, der sich willenlos dem Schicksal ergibt. Er kämpft um sein Eigentum und um seine Reputation, unerbittlich und brutal, wenn es sein muss. Dass sein “Erfolg” zugleich der Verlust menschlicher Werte ist, weiß er nicht, er will es nicht wissen.
Henrik Ibsen (1828-1906), norwegischer Schriftsteller und Dramatiker, schildert den Aufstieg eines Menschen vom Besitzer einer Schiffswerft zum Großunternehmer. Er zeigt diesen Mann nicht als Schurken und eiskalten Mann, sondern als Mensch mit Weitblick und großen Plänen; aber um letztere durchzusetzen und um Macht in seiner Gesellschaft zu erlangen, muss er zu unlauteren Mitteln greifen und einen Verlust an Menschlichkeit für sich akzeptieren.
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