Foto: Gerhard Kindt; “Unser Rundfunk”, Nr. 11/1958, Titel; im Bild: Ruth-Maria Kemper als Lisbette.
Autor: Peter Hacks
Dramaturgie: Aenne Keller
Szenenbild: Paul Pilowski
Kamera: Rosemarie Sundt/Rolf Bartmann/Gerhard Leist
Inszenierung: Carl M. Weber
Marie-Victoire, Komtesse de Lyunes (Marion van de Kamp), Lisbette, ihre Zofe (Ruth-Maria Kemper), Honoré, Kutscher ihres Onkels (Hans-Joachim Hanisch), Robert, Marquise de Croismare (Hans Stetter), Abbé Récoppet (Georg Peter-Pilz), Evrart (Günter Naumann), Jacques, Kutscher (Hilmar Thate), Lafleur, Pächter (Peter Sturm).
Horst Kube, Egon Geißler, Paul Streckfuß, Alexander Papendieck, Ursula Alexa, Otto Buck, Gerhard Klingenberg, Fredy Barten und andere.
09.03.1958 Erstausstrahlung; 21.11.1958 WDHL; 12.06.1959 WDHL; 22.04.1960 WDHL.
Die Fernsehkomödie von Peter Hacks (1928-2003) führte in das für Frankreich so bedeutsame Jahr 1789. Im Sommer dieses Jahres begibt sich Gräfin Marie-Victoire (Marion van de Kamp) mit ihrer Zofe (Ruth-Maria Kemper) in ihr Heimatdorf, um das Erbe ihres Gutes auf Schloss Jean d`Angely anzutreten.Gerade an diesem Tag sieht man im Ort einen Holzkarren von einer ärmlichen Hütte stehen. In dieser Behausung wohnt der Pächter Lafleur (Walter Lendrich) mit seiner Familie. Seine Kinder sind damit beschäftigt, den bescheidenen Hausrat auf den Karren zu laden, denn Lafleur wurde aufgefordert, bis zum Mittag dieses Tages das Haus zu räumen, weil er seine Pacht nicht mehr bezahlen konnte. In diese Situation mischt sich der Bürger Evrart (Günter Naumann), ein Maschinenschlosser aus Paris, ein, weil er die Lage des Volkes kennt und weiß, dass zum Beispiel Lafleur ein tüchtiger Mensch ist, aber trotzdem so wenig Mittel zur Verfügung hat, dass es zur Zahlung der Pacht nicht reicht. Dagegen sollte man sich wehren, so seine revolutionäre Ansicht.Von diesem aufrührerischen Gedankengut wird auch die Gräfin unterrichtet. Man teilt ihr sogar mit, dass Stimmen laut wurden, dass sie als neue Gutsbesitzerin totgeschlagen werden sollte. In sofern scheint es zumindest an diesem Tage nicht ratsam zu sein, sich den Bauern des Dorfes als neue Herrin vorzustellen. Im Angesicht der Bedrohung zieht sie es vor, mit ihrer Zofe die Kleider zu tauschen.Die Zofe, in ihrer Art herzerfrischend und schlagfertig, jetzt quasi als "unadelige Gräfin" agierend, lässt sich zu Handlungen hinreißen, die zwar dem Wohl der einfachen Leute dienen sollen, aber da sie die Konsequenzen derer nicht überschaut, musste man befürchten, dass sie sich entgegen den Zielen der bürgerlichen Revolution und ihre eigene "Klasse" auswirken könnten. Doch letztlich befindet man sich ja hier in einer Komödie, und am Ende erweisen sich die Eingebungen der Zofe als richtig.
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