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VERSCHENKTE LEUTNANT, DER (1955)

Ein Fernsehspiel nach der gleichnamigen Erzählung von Friedrich Wolf

Dramaturgie: Hermann Rodigast
Szenarium und Drehbuch: Hans Müncheberg
Szenenbild: Heinz Zeise
Kostüme: Max Bransky
Kamera: Martin Kayser/Hans-Joachim Hortscht
Aufnahmeleitung: Gisela Wrobel
Regie: Wolfgang Luderer

Personen und ihre Darsteller:

Leutnant Karlsdörfer (Wolfram Schaerf), Unteroffizier Erich Barke (Heinz-Werner Pätzold), Unteroffizier Max Wolter (Horst Naumann), Infanterist Schorch (Wolfgang Hellmund), Infanterist Ludwig (Peter Paul Goes), Infanterist Paul (Walter Schramm), Infanterist Tutsch (Hubert Hoelzke), Pionier Wilhelm (Erdmann Rafalski), Gefreiter Knusebeck (Friedrich Teitge), französischer Korporal (Gerhard Einert), älterer Poilu (Rudolf Ulrich), jüngerer Poilu (Egon Wander), deutscher Posten (Horst Friedrich), französischer Posten (Gerfried Höhn) und andere.

Sendedaten:

06.09.1955 Erstausstrahlung; 02.01.1957 Wiederholung

Inhalt:

Die Handlung dieses Fernsehspiels führte in die Zeit des Ersten Weltkriegs zurück, es ist Sommer 1915, Ort: Westfront. Hier kampierte ein Zug der deutschen Infanterie, das Lager befand sich vor dem zerschossenen französischen Dorf St. Souplet in Stellung. Die deutschen Landser waren froh, dass es schon seit einigen Wochen nicht mehr zu erwähnenswerten Auseinandersetzungen mit dem "Feind" gekommen war. In diesem Frontabschnitt waren aber auch fast alle Brunnen zerstört worden, oder sie waren durch die konstante Hitze ausgetrocknet. Nur ein Brunnen verfügte noch über einen nennenswerten Wasservorrat, und der war in einem entlegenen Dorf zwischen den Linien zu finden. An diesem Ort trafen sich im Morgengrauen die Wasserholer, die deutschen als auch die französischen, nachdem sie vorab ihre Waffen abgelegt hatten. Es wurde aber nicht nur Wasser gefasst, es entwickelte sich auch ein reger Tauschhandel; davon durfte natürlich kein Offizier irgendeiner Seite erfahren, denn das waren nach deren Auffassung dann Akte der Verbrüderung. Darin waren sich die "niederen Ränge", die Poilus und die Landser, einig.So hätte es nach deren Willen weitergehen können. Aber Leutnant Karlsdörfer (Wolfram Schaerf), der Zugführer, hatte "Brustschmerzen". Letzteres war der Ausdruck dafür, wenn ein Vorgesetzter der Landser Sehnsucht nach dem "Eisernen Kreuz" hatte. Und gerade Karlsdörfer fühlte sich gegenüber anderen Offizieren langsam unwohl, weil ihm diese "Auszeichnung" noch immer fehlte. Also ersann er einen Aktionsplan, in dessen Ausführung ein Stoßtrupp der Deutschen ein angebliches Eisenbahngeschütz auf französischer Seite angreifen und vernichten sollte. Befehl war Befehl - der preußische Kadavergehorsam zwang die Befohlenen zur Ausführung dessen, der Leutnant war der unumschränkte Herrscher über Leben und Tod seiner Untergebenen - das Stoßtruppunternehmen war für die nachfolgende Nacht vorgesehen. Doch vorher suchte Unteroffizier Barke (Heinz-Werner Pätzold) nach einem Ausweg aus dieser sinnlosen Situation, weil es das feindliche Geschütz, das vernichtet werden sollte, eh nicht gab. Doch verhindern konnten die Landser das ganze nur, wenn sie sich mit ihren französischen Kameraden einig wurden, das sinnlose Unterfangen ins Leere laufen zu lassen, bevor der Befehl endgültig zur Ausführung anstand ...Durch die pazifistische Grundaussage der Vorlage von Friedrich Wolf gab es sowohl für die Produktionsfreigabe als auch für die Festsetzung eines Ausstrahlungstermins für diese TV-Produktion Bedenken bei den DFF-Verantwortlichen. Gesendet wurde dann doch während der Zeit der Leipziger Herbstmesse 1955. Auch eine schon angekündigte Wiederholung des Fernsehspiels fiel letztlich ins Wasser.

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