Foto: “Funk und Fernsehen der DDR”, Nr. 31/1969, Seite 8; im Bild von links: Wolfgang Greese, Heinz-Dieter Knaup und Irma Münch.
Autor: Günter Herlt
Dramaturgie: Lothar Höricke
Szenenbild: Albrecht Langenbeck/Heinz-Helmut Bruder
Produktionsleitung: Klaus Görner
Regie: Ingrid Sander
Sir Henry Deterding (Heinz-Dieter Knaup), seine Braut (Irma Münch), von Stauß, Aufsichtratsmitglied der Deutschen Bank (Wolfgang Greese), Emanuel Nobel (Volkmar Kleinert), Amtsgerichtsrat Wartenberger (Gerd Ehlers), ehemalige Offiziere des deutschen Kaisers (Wolfgang Brunecker/Siegfried Weiß/Helmut Straßburger/ Joachim Tomaschewsky/Gerhard Lau), Sir Locker-Lampson, britischer Staatssekretär (Werner Dissel), Mitglieder der Redaktion (Hildegard Alex/Christoph Engel/Günter Wolf), Paul, Drucker (Kurt Radeke), seine Frau (Antje Ruge), georgischer Emigrant (Achim Petry), seine Gehilfe (Fred Ludwig) sowie Herwart Grosse, Heinz Hinze, Ernst Kahler, Walter Lendrich, Wolfgang Lohse.
Teil 1: 03.08.1969 Erstausstrahlung; 04.08.1969 Wiederholung.
Teil 2: 05.08.1969 Erstausstrahlung; 06.08.1969 Wiederholung.
Als zeitgeschichtliche Vorlage dieses Fernsehspiels nutzte der Autor Günter Herlt den in die Kriminalgeschichte als "Tscherwonzen - Fälscher" eingegangenen Fall unter Beachtung des nachfolgenden Gerichtsprozesses. Herlt rekonstruiert die Vorgeschichte, Motive und Ziele dieser Banknotenfälscher-Story aus den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und stellt die Hintermänner der eigentlichen Geldfälscher bloß.Ort der Handlung ist zunächst eine Druckerei in München im Jahre 1925. Die Banknotenpresse läuft auf Hochtouren, jeden Tag werden Millionenwerte an Banknoten mit dem Aufdruck der sowjetischen Staatsbank hergestellt. Der vermeintliche Großauftrag der Sowjets brachte vielen deutschen Druckern wieder Vollbeschäftigung, nachdem sie lange erwerbslos waren und Deutschland von der Inflation erschüttert wurde. Jeder ist froh, wieder arbeiten zu dürfen, und stellt keine Fragen, wenn weit über das tarifvertragliche Limit geschuftet wird. Die Druckereiarbeiter übersehen auch geflissentlich, dass der Mann, der als Beauftragter der sowjetischen Staatsbank avisiert wurde und der die Druckvorgänge überwacht, in einem Zirkel weißgardistischer Emigranten in München ein- und ausgeht. Nur ein einziger Kollege aus der Druckerei wird stutzig, als er überlegt, wie viel Geldscheine in einer Zeiteinheit gefertigt werden. Und von diesem Ansatzpunkt gehen seine Vermutungen in die Richtung, dass bestimmte Kräfte mit dieser Unmenge frischen Geldes in der Sowjetunion eine Inflationswelle auslösen könnten, deren Folgen gerade deutsche Arbeiter seit Anfang der 20er Jahre zu spüren bekamen. So schreibt er seinen Verdacht in einen Brief nieder und schickt ihn an eine Adresse in Berlin.Jahrelang wurden seitens der preußischen Justiz aber nur zögerlich Ermittlungen in dieser Angelegenheit realisiert. Erst unter dem Druck der öffentlichkeit kam es 1930 vor dem Landgericht in Berlin-Moabit zu einem öffentlichen Verfahre gegen Akteure des Geldfälscherfalls.
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