Deutsch von Ilse Berend-Groa
Kostüme: Elke Hersmann
Inszenierung: Fritz Bennewitz/Ekkehard Kiesewetter
Fernsehregie: Vera Loebner
Wassa Borissowa (Christa Lehmann), Sergej Petrowitsch (Alfred Bohl), Prochor Borissowitsch Chrapow (Walter Faust), Ljudmila und Natalja, Töchter der Wassa (Sylvia Kuziemski/Rosemarie Deibel), Rachel (Linde Sommer), Anna Onoschenkowa (Marianne Epheser), Melnikow (Herbert Sievers), Jewgenij, sein Sohn (Wolf-Dietrich Voigt), Gurij Krotkich, Verwalter (Roland Richter), Polja und Lisa, Stubenmädchen (Regina de Reese/Gudrun Volkmar), Pjatjorkin (Heinz Klevenow).
30.04.1967 Erstausstrahlung
Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts, unter der Herrschaft des Zaren - mit scharfen Verstand und harter Hand, streng und kompromisslos führt Wassa Schelesnowa (Christa Lehmann) die Reederei Schelesnow & Chrapow. Sie hat die Hand auf den Finanzen der Firma, und sie ist der Kopf derer. Sie ist Geschäftsfrau durch und durch und billigt jegliche Mittel, wenn sie positiv für das Wohl und Wehe des Unternehmens sind. Ihr Mann (Alfred Bohl), ein ehemaliger Kapitän, See- und Lebemann, kümmert sich kaum um die Firma, er ist ständig "unterwegs", sprich in den Bars und in den Betten junger Frauen. Eines seiner Abenteuer scheint nun aber ein Nachspiel zu haben: es droht eine Anklage wegen sexueller Belästigung einer Minderjährigen. Wassa versucht, dem mit Bestechungsgeldern und Vertuschungsversuchen entgegenzutreten, doch deren Wirkung verpufft. So bleibt nur eine Möglichkeit für die Schelesnows, um sauber und plausibel aus der Sache herauszukommen: ein Selbstmord. Diesen Ratschlag vermittelt Wassa ihrem Gatten, doch der lehnt ab. Trotzdem ist der Sünder plötzlich tot. Hat Wassa ihn vergiftet oder hat er sich doch selbst gerichtet? Es gelingt, die Angelegenheit unter den Tisch zu kehren.Doch neue Gefahr erwächst für Wassa aus dem Erscheinen von Schwiegertochter Rachel (Linde Sommer). Sie ist illegal nach Russland eingereist und will nur eines: ihren Sohn Kolja zu sich holen. Wassa hatte den Jungen auf ein Internat geschickt, längerfristig sieht sie in ihm den Nachfolger an der Spitze ihrer Reederei. So will sie nicht auf Kolja verzichten. Aber Rachel erweist sich als ebenbürtige Gegenspielerin. Jetzt wird offenbar, welche Sinnlosigkeit Wassas unerbittlichem Kampf um die kontinuierliche Ausdehnung der Firma und um den Enkel inne wohnt. In Folge ihres vergeblichen Ringens gegen eigenes besseres Wissen und gegen die starke Position Rachels verstirbt Wassa plötzlich - ein symbolischer Schluss, darstellend die überlebtheit einer ganzen Klasse.Die Aufführung des Stücks im DFF wurde mit dem Ensemble des Deutschen Nationaltheaters Weimar realisiert.
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