Foto: Waltraut Denger; “Funk und Fernsehen der DDR”, NR. 5/1961, Seite 16; im Bild: Gisela May und Albert Hetterle.
Fernsehbearbeitung: Hans-Jürgen Senff/Hubert Hoelzke
Szenenbild: Herbert Michel
Kostüme: Elisabeth Lützenberg
Musik: Herbert Baumann
Inszenierung: Hubert Hoelzke
Mademoiselle Ziselin (Gisela May), Doktor Till Ulen (Albert Hetterle), Madame Nairobi (Irma Münch), Nebelsteiner (Paul Lewitt), Kilian Metzle (Heinz Voß), Poldi Umschaden (Hedi Marek), Lamm (Christoph Engel), Dominico Aprile (Rudolf Horn), Wachtmeister Gemusäus (Karl Kendzia) und andere.
11.04.1961 Erstausstrahlung
Anmerkung: In der zum Foto genannten Zeitschrift wurde die Erstausstrahlung dieser TV-Produktion schon für den 31.01.1961 angekündigt, es erfolgte dann eine Verschiebung auf den 11.04.1961.
Es ist Faschingszeit im Jahre 1950 in Basel. Durch die Straßen der Schweizer Stadt zieht eine tobende Menge von Menschen mit bizarren Masken und in ideenreichen Kostümen. Aber auch im Hotel “Zum Löwenzorn” wogt das bunte Geschehen auf und ab. Dicht an dicht drängen sich hier die gut gelaunten Teilnehmer der Faschingsveranstaltung. Plötzlich aber übertönt ein Schuss das Treiben, und eine der Frauen sinkt getroffen zu Boden: es ist die Besitzerin des Hotels, Mademoiselle Ziselin (Gisela May).
Nur wenige Zeit später ist die Polizei vor Ort, der Wachtmeister Gemusäus (Karl Kendzia) von der Kriminalinspektion in Basel leitet die Ermittlungen. Für ihn sind vorab alle Gäste des Hotels Verdächtige. Im Laufe der Vernehmungen kann sich der Wachtmeister ein Bild von ihnen machen, von ihrer Vergangenheit, von den Schicksalen, die diesen oder jenen ereilt haben. Das Spektrum ist breit, Personen unterschiedlicher Nationalität sind hier vor Ort, wie zum Beispiel der deutsche Antifaschist Dr. Ulen (Albert Hetterle), dessen Frau und Tochter im KZ umkamen, oder auch Herr Nebelsteiner (Paul Lewitt), ein Jude, der aus dem faschistischen Deutschland ausreisen musste und andere mehr.
Ulrich Becher (1910-1990), ein deutscher Schriftsteller, verband mit der spannenden Handlung eines Kriminalstücks einen integrierten Appell, sich gegen die dunklen Kräfte der Vergangenheit, Faschisten und Militaristen, aufzulehnen, weil diese schon wieder vom Marschieren träumten, jetzt als kalte Krieger, im Hintergrund die politischen Kräfte, die ihre Gesinnung aus der Zeit des Dritten Reichs noch nicht ad acta gelegt hatten.
© 2009 - 24 fernsehenderddr.de | Lianne Flieher | Layout, HTML/CSS: MEHRBLICK, Matthias Ehrhardt. Programmierung, CMS: MEDIENKÖPFCHEN, Tino Riedel.