Dramaturgie: Detlef Espey
Kamera: Rainer Hofmann
Regie: Martin Eckermann
Renate Blume-Reed als Candida, Hartmut Puls als Morell, Daniel Minetti als Eugen Marchbanks, Klaus Mertens, Katarina Tomaschewsky, Christian Steyer und andere.
25.12.1984 II. PR. Erstausstrahlung
“Candida” gilt als eines der erfolgreichsten Stück von George Bernard Shaw (1856-1950), eines irisch-britischen Dramatikers; es wurde 1903 in London uraufgeführt.
Candida (Renate Blume-Reed) ist mit Pastor Jacob Morell (Hartmut Puls) verheiratet. Er ist ein selbstgefälliger Zeitgenosse, immer auf Effekthascherei aus, und Morell kokettiert mit seinem Beruf als Mann der Kirche wie auch mit seiner die Frauen beschützenden Männlichkeit. Sicher, er widmet sich auch sozialen Problemen, tritt auf politischen Veranstaltungen in Szene, doch dieses Gehabe realisiert er nicht mit dem Ziel, die Lage der Arbeitenden und Armen zu verbessern oder zumindest zu lindern, sondern nur darum, seine Person in den Vordergrund zu heben. In der Art und Weise um seine Person besorgt, ist er sich auch nicht dessen bewusst, dass es eigentlich Candida ist, die ihm im Wesentlichen seine Erfolge und sein Ansehen verschafft hat. Sie ist eine schöne, stille und zugleich energische Hausfrau, ist mit Aufopferung Mutter seiner Kinder und tut alles für sein leibliches und seelisches Gleichgewicht. Ohne ihr Wirken würde der Nimbus des Jacob Morell in sich zusammenfallen.
All das wird aber sichtbar, als Candida von einer Erholungsreise nach Hause zurückkehrt und einen jungen Verehrer (Daniel Minetti) an ihrer Seite hat.
Diese Thematik erscheint ein klassischer Dreieckskonflikt zu sein, doch Shaw präsentiert dies als pointierte Auseinandersetzung um Wahrheit und Lüge in den Beziehungen zum Partner, aber auch zu sich selbst und im Grunde zur Welt.
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