Autor: Hans-Jürgen Stock
Dramaturgie: Fritz Schmenger
Szenenbild: Joachim Siegel
Regie: Heinz Kögel
Dr. Theodor Neubauer (Horst Preusker), Kommerzienrat Wenzel (Max A. Schleyer), Rektor Berger (Friedrich Teitge), Arbeiter Landgraf (Werner Senftleben), Frau Neubauer (Gisela Graupner), Frau Landgraf (Siglinde Grunwald), Hausmeister Liebig (Joe Schorn), Briefträger Krüger (Frank Michelis) und Kinder einer Berliner Schulklasse.
12.12.1965 Erstausstrahlung; 02.10.1966 Wiederholung
Dieses Fernsehspiel stellte Dr. Theodor Neubauer (1890-1945), einen deutschen Soziologen, Pädagogen, Parlamentarier (KPD) und Widerstandskämpfer in den Mittelpunkt der Handlung. Neubauer wurde wegen seiner Gesinnung im August 1933 von den Nazis verhaftet und ins Zuchthaus nach Brandenburg verbracht, wo man ihn schwer misshandelte. Dann wurde er in den Konzentrationslagern Lichtenburg und Buchenwald weitere Jahre gefangen gehalten. Im September 1939 wurde er zunächst aus der Haft entlassen. Doch das Martyrium, das Neubauer in den 30er Jahren durch die Faschisten über sich ergehen lassen musste, brachten ihn nicht von seinen Idealen ab. Nach 1940 arbeitete er in Thüringen an der Schaffung einer breit angelegten antifaschistischen Widerstandsorganisation und setzte sich für den Zusammenschluss aller Hitlergegner ein. Aus diesem Grund nahm er auch Verbindung zu Widerstandsgruppen in Leipzig und Berlin auf.
Die Nazis setzten alle Mittel ein, um den antifaschistischen Untergrund zu zerschlagen. So wurde Neubauer im Juli 1944 wieder verhaftet, und am 8. Januar 1945 verurteilte ihn der so genannte Volksgerichtshof der Nazis wegen Hochverrats und Feindbegünstigung zum Tode. Das Urteil wurde am 5. Februar 1945 im Zuchthaus Brandenburg vollstreckt.
In diesem Fernsehspiel allerdings ging es um Episoden aus dem Leben Neubauers, die in die 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts zurückführte. Schon in dieser Zeit war er den Ideen des gesellschaftlichen Fortschritts zugetan, was ihn unter anderem dazu bewog, sich aktiv an der Niederschlagung des Kapp-Putschs zu beteiligen. Das hatte allerdings für Neubauer, damals als junger Studienrat tätig, die Konsequenz, dass er vom Erfurter Lyzeum entlassen wurde. Im thüringischen Ruhla fand er dann ein neues Betätigungsfeld. Seine Erziehungsmethoden, speziell sein herzliches Vertrauensverhältnis zwischen Lehrer und Schülern, fanden aber auch hier das Missfallen bei reaktionären eingestellten Eltern und anderen Leuten. Letztere initiierten einen Schulstreik gegen Neubauer und bezichtigten ihn beim zuständigen Kulturministerium des Hochverrats und des Klassenhasses. Darauf hin wurde Neubauer vom Unterricht suspendiert. Infolge der Intervention von Arbeitern und anderer fortschrittlicher Kräfte wurde dieses Urteil aber dann revidiert.
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