Inszenierung: Kurt Jung-Alsen
Fernsehregie: Elly Borauke
Maria Axt, Franz Kutschera, Hans Ulrich
18.03.1953 Erstausstrahlung; 05.04.1953 WDHL; 14.05.1953 WDHL; 06.02.1954 WDHL; 15.07.1954 WDHL.
Das Stück “Der Bär” hatte Anton Tschechow (1860-1904) im Jahre 1887 verfasst. Er selbst nannte es einen Schwank, Literaturkritiker sprachen auch von einer heiteren Charakterstudie. Für Tschechow selbst, so soll er sich geäußert haben, hatte dieses Lustspiel keinen so hohen Stellenwert in seinem Schaffen. Trotzdem wurde es auf vielen Bühnen gezeigt, und auch die Fernsehstationen nahmen sich seiner an.
Die Witwe Popowa ist es, die den Gutsbesitzer Smirnow als einen “ungeschlachten Bär” betitelt; er sei ein Grobian und ein Monstrum. Diese Beschimpfungen lässt die Popowa vom Stapel, nur weil Smirnow die 1200 Rubel einfordert, die ihm ihr verstorbener Mann schulde. Aber für die Witwe ist dies keine Sache, die man ihr in ihrer Situation antragen könne. Schließlich sei ihr Gatte vor genau sieben Monaten verstorben, und sie sei seit dem in Trauer. Obwohl dieser zu Lebzeiten nicht unbedingt der wünschenswerteste Mann war, so hält die Popowa ihm die Treue, und ihre Trauer hält sich an die (antiquierten) Regeln: schwarze Bekleidung, Trauerflore, Tränen, dazu keine Besuche und keine Ausfahrten. Die Popowa trauert mit aller Entschlossenheit. Und doch: sollte sie diese intensive Trauer nicht interessant für andere Männer machen, auch das Trauerkleid verleiht ihr ein brillantes Aussehen! Aber halt - die Popowa und Smirnow sind Temperamentsbündel, und so kommt es zum entscheidenden Ereignis: Er fordert sie zum Duell heraus, und sie stimmt dem zu.
Das hatte Smirnow nicht erwartet! Er bewundert diese Frau, sie hat das gewisse Etwas! Die Popowa fordert Smirnow nun auf, sie zunächst das Schießen zu lehren, da sie noch nie eine Pistole auf einen Menschen gerichtet habe. Im Verlauf des “Schießunterrichts” avanciert die Popowa immer stärker zum Objekt der Begierde des “Bären”. Dies geht so weit, dass er alsbald vergisst, aus welchem Grunde er die Witwe überhaupt aufgesucht hatte. Smirnow gesteht der Popowa schließlich seine Liebe und nimmt die Angebetete in seine Arme; anfangs wehrt sich die Schöne noch dagegen, doch dann schmilzt sie dahin. Als Luka, der ob des anstehenden Duells Hilfe geholt hatte, den Salon betritt, schaut er ungläubig auf ein sich küssendes Paar.
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