Dramaturgie: Wenzel Renner
Szenenbild: Reinhard Welz
Regie: Ralph J. Boettner
Gobseck (Siegfried Weiß), Derville, Notar (Dietrich Körner), Graf Restaud (Heinz Suhr), Gräfin Restaud (Annegret Golding), Maxime de Trailles (Dietmar Richter-Reinick), Diener (Edwin Marian), Baron Grandlieu (Ernst Kahler), Baronin (Irene Korb), Camille (Angelika Waller), Ernest (Hein Trilling), Arzt (Paul Berndt), Frau Michele (Jutta Klöppel) und andere.
13.12.1964 Erstausstrahlung, 06.08.1965 WDHL; 06.03.1967 WDHL; 06.05.1968 WDHL; 14.07.1969 WDHL.
Honoré de Balzac (1799-1850) war einer der berühmtesten französischen Schriftsteller. Als sein Hauptwerk gilt der etwa 88 Titel umspannende Romanzyklus “Die menschliche Komödie”. “Gobseck”, auf Basis dessen dieses Fernsehspiel entstand, ist ein Roman aus diesem Zyklus. Das Einzelwerk wurde zum ersten Mal im Jahre 1830 herausgegeben, bei der Veröffentlichung der Gesamtausgabe im Jahr 1842 trug es dann den Titel “Gobseck”.
Die Handlung führt zunächst in den Salon feiner adliger Leute namens de Grandlieu. Dort unterhält sich Madame (Irene Korb) mit einem Freund des Hauses, dem Anwalt Derville (Dietrich Körner). Sie äußert sich dabei negativ über die Zuneigung ihrer Tochter Camille (Angelika Waller) zu Ernest de Restaud (Hein Trilling), weil sie dessen Mutter für eine verschwenderische Frau hält, die zudem noch eine Romanze mit Maxime de Trailles (Dietmar Richter-Reineck) habe. Doch der Anwalt kann Madames Meinung nicht beipflichten, er erinnert sie an das bedeutsame Vermögen des Ernest, und schließlich sei es nun einmal das Geld, welches im Paris dieser Zeiten das Wichtigste ist.
Derville schildert darauf hin eine Geschichte aus seiner Jugendzeit: damals war ein holländischer Jude mit Namen Gobseck sein Nachbar, und es war ein Darlehen dieses Mannes, das es Derville möglich machte, Anwalt zu werden. Dieser hatte zudem die Gelegenheit, Gobsecks Besucher bei deren Vorsprachen zu beobachten, was ihn vieles über das Leben in Paris lehrte. Auf diesem Wege lernte er auch die wahre Geschichte der Madame Restaud kennen. Sie hatte einen Liebhaber, und um mit ihm ihr weiteres Leben zu genießen, führte sie ihren Mann in den Ruin und tat weiteres, damit er aus dem Leben schiede - sie offerierte ihm, dass er nicht der leibliche Vater seiner Kinder wäre, sondern diese als “nicht ehelich” einzustufen wären.
Gobseck selbst hatte in dieser Zeit den Großteil des Vermögens der Restauds in seinen Besitz gebracht. Auf dem Sterbebett verfügte Restaud, dass das restliche Vermögen im überwiegenden Teil seinem wirklich ehelichen Sohn Ernest zufallen sollte, nur ein kleiner Teil solle an die Kinder seiner Frau ausgeschüttet werden. Madame vernichtete das ungelesene Testament und musste später hin konstatieren, dass sie damit ihren eigenen Kindern in existentieller Hinsicht massiv geschadet hatte.
Gobsecks Reichtum war stetig gewachsen, er starb viele Jahre später. Sein Vermögen erbten zum einen Ernest de Restaud, zum anderen eine seiner entfernten Verwandten, Esther von Gobseck.
© 2009 - 24 fernsehenderddr.de | Lianne Flieher | Layout, HTML/CSS: MEHRBLICK, Matthias Ehrhardt. Programmierung, CMS: MEDIENKÖPFCHEN, Tino Riedel.