Bühnenbild: Max Elten
Kostüme: Elisabeth Selle
Inszenierung: Johannes Curth
Bildregie: Ruth Langenscheidt
Bernarda Alba (Gertrud Brendler), Maria Josefa, Bernardas Mutter (Maria Wenst), Angustias (Annemarie Collin), Magdalena (Adelheid Sanden), Amelia (Sigrid Hausmann), Martirio (Sonja Theobald), Adela (Olga Dördelmann), La Porcia, Magd (Annemarie Hentschel), Magd (Herta Greff), Prudencia (Hella Windisch), Bettlerin (Bertel Haller).
09.03.1957 Erstausstrahlung
Die Frauentragödie von Federico Garcia Lorca (1899-1936) wurde am 8. März 1945 in Buenos Aires uraufgeführt.
Bernarda Alba (Gertrud Brendler) hat ihren Mann verloren, unter dem Geläut der Kirchenglocken trägt man ihn zu Grabe. Nach dem Begräbnis betreten Verwandte und Nachbarn seit langer Zeit wieder einmal ihr Haus. Bernarda verachtet sie alle, mit Stolz und Hochmut gibt sie ihnen das zu verstehen. So steht sie nach dem Tod ihres Gatten quasi allein auf der Welt, denn von ihren Töchtern wird sie nicht geliebt, von ihren Mägden wird sie gefürchtet, und ihre Nachbarn bringen ihr ihrerseits Verachtung entgegen. Bernarda Alba ist mit diesem Zustand zufrieden, denn ab jetzt gilt nur noch ihr Wort oder besser: ihr Befehl. Und niemand wagt es, sich dagegen aufzulehnen; das ganze Haus leidet unter dem furchtbaren Druck ihrer überlebten Ansichten.
Doch die Gedanken und Wünsche der Mädchen und jungen Frauen kann auch Bernarda nicht einsperren, ebenso wie die Welt sich nicht aus ihrem Umfeld verbannen lässt. Die eingesperrten Mädchen hören sehr wohl die lebenslustigen Lieder der Erntearbeiter, wenn sie des Nachmittags von der Arbeit unter der glutroten Sonne Spaniens heimkehren.
Aus der Sehnsucht und den Träumen der Mädchen erwächst aber letztlich keine von ihnen gewünschte und andauernde Realität. Die Verzweiflung der Mädchen gipfelt im Selbstmord der Adela (Olga Dördelmann), nachdem sie die Nähe eines Mannes gesucht hatte und dabei ertappt wurde. Der dabei entstandene Lärm lockt die Nachbarn herbei, aber auch im Angesicht der tragischen Ereignisse bewahrt sich Bernarda gegenüber diesen die Fassung: hartherzig und gefasst verkündet sie, dass Adela jungfräulich und rein gestorben ist - die Ehre des Hauses bleibt unbefleckt.
Der Deutsche Fernsehfunk präsentierte das Stück mit einer Direktübertragung aus den Kammerspielen der Städtischen Theater Leipzig.
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