Foto: “Funk und Fernsehen der DDR”, Nr. 48/1968, Seite 13; im Bild: Roman Silberstein und Astrid Bless
Autor: Martin Selber
Szenenbild: Siegfried Bach
Regie: Celino Bleiweiß
Bernhard Krüger (Roman Silberstein), Ina (Astrid Bless), Karin (Marie-Anne Fliegel), Reuter (Manfred Zetzsche), Erich (Martin Trettau), Kodritzki (Wolfgang Budde), Berta (Ellen Weber), Heiner (Ernst-Georg Schwill), Wandermelker (Fred Delmare), Gastwirt (Walter Martin).
26.11.1968 Erstausstrahlung
Der Neue (Roman Silberstein) bringt Unruhe in die Genossenschaft des Ortes und die Einheimischen. Die Männer wundern sich, wie so ein “Dahergelaufener” den Frauen gefallen kann - und nicht nur das, sie stehen alle auf seiner Seite. Dabei hat er abstehende Ohren, eine (zu) große Klappe, und mit seiner Vergangenheit scheint auch etwas nicht zu stimmen.
Zumindest hatte ihn Reuter (Manfred Zetzsche), der Vorsitzende der LPG, ins Dorf geholt. Beide kannten sich wohl seit dem “Ehrendienst” in der Nationalen Volksarmee. Welchen Posten soll aber nun der Traktorist Bernhard Krüger in der Genossenschaft einnehmen? Welche Rolle soll er spielen? Was man ihm nicht absprechen kann, ist, dass er gute Arbeit auf den Feldern leistet, sein Saatbett ist vom Feinsten. Aber muss er sich deswegen in Angelegenheiten einmischen, die ihn nichts angehen?
Eine Unterkunft hatte Krüger beim Viehzuchtbrigadier Elbusch gefunden. Seit diesem Zeitpunkt hatte sich in dessen Familie einiges geändert. Und der alte Kodritzki (Wolfgang Budde) hatte Ärger in seiner Brigade, auch daran ist Krüger schuld! Konkret ging es darum, dass plötzlich die Frauen an die Maschinen heranwollen, und dann sollen zudem noch neue Maschinen angeschafft werden, vielleicht solche, die man wie einen “Wartburg” fahren kann - alles wegen Krüger!
Doch Reuter hatte seine Beweggründe, den ehemaligen Panzerfahrer in die LPG zu holen. Er gestand sich selbst ein, Fehler begangen zu haben, die korrigiert werden müssen. Dazu braucht er die Unterstützung von Krüger. Oder hatte er damit den nächsten Fehler begangen?
Der Grundgedanke des aus dem Studio in Halle gesendeten Fernsehspiels war der, dass die Entwicklung des sozialistischen Landwirtschaft in hohem Tempo voranschreitet. Was gestern gut war, entspricht schon heute nicht mehr den aktuellen Anforderungen, und der morgige Tag wird wieder neue Ideen einfordern. Dazu müssen sich die Menschen und speziell die Leitungskader “bewegen” und qualifizieren, und es ist geboten, auch einmal ein Risiko einzugehen, so wie in dieser Geschichte, in der das Risiko den Namen Krüger trägt und der Vorsitzende sich darauf einlässt.
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