Szenarium: Eberhard Panitz
Drehbuch: Eberhard Panitz/Frank Beyer
Dramaturgie: Rita Müller
Szenenbild: Alfred Hirschmeier
Kostüme: Werner Bergemann/Ingeborg Kistner
Kamera: Günther Marczinkowsky
Musik: Günther Fischer
Produktionsleitung: Erich Kühne
Regie-Assistenz: Ulrich Teschner
Regie: Frank Beyer
Siehe Gesamtüberblick zu diesem Titel
April 1973 I. PR. Erstausstrahlungen; Mai 1974 II. PR. Wiederholungen Details sieh unten bei den einzelnen Teilen)
Teil 1: Die erste Affäre/Die zweite Affäre
Sendedaten:
20.04.1973 I. PR. Erstausstrahlung; 21.04.1973 I. PR. WDHL; 06.05.1974 II. PR. WDHL.
Über den “Ersten” in Anitas Leben gibt es nicht zu viel zu berichten. Anita war zu dieser Zeit noch Studentin, und wie es vielen Mädchen während dieses Lebensabschnitts so geht, so war es auch bei Anita: sie hatte sich in den von ihr verehrten Dozenten, einen Kunsthistoriker namens Dr. Arndt (Werner Tietze), verliebt. Er schenkte ihr “Das Straßburger Münster”, einen alten Stich, der in den folgenden Jahren immer eine Wand ihrer Wohnung zierte. Gehässige Leute berichteten über diese Affäre, dass Anita schon während des Studiums einen zehn Jahre älteren Mann verführt hätte, worauf dieser gänzlich aus der Bahn geraten sei. Doch das war eine falsche Behauptung - Anita hatte ihm nie etwas versprochen - wie hätte sie sich schuldig machen können?
Der zweite Mann in Anitas Leben war der Physikstudent Georg Koschek (Winfried Glatzeder). Für ihn ist Anita die “Liebe auf den ersten Blick”. Er sprüht vor Ideen, wenn es darum geht, Anita zu erobern, zeigt Beharrlichkeit und Phantasie und hat viele lustige Einfälle, um sie zum Lachen zu bringen. Aus der Beziehung mit Georg entstammt Anitas Tochter Eva. Georg liebte Anita auf seine ganz eigene Weise, nämlich selbstherrlich und intolerant. Mit der Zeit wurde seine Eifersucht für Anita zur Qual. Wie also sollte unter dieser Gegebenheiten eine gemeinsame Zukunft aussehen? Es gab ständig Streitereien, weil Georg kein Vertrauen zu seiner Partnerin hatte. Ein Kind konnte unter diesen Umständen nicht glücklich aufwachsen; vorab hatte Anita des Kindes wegen versucht, Kompromisse zu finden - aber das war nicht ihr Weg, eine “kleines” Glück zu leben. So entschied sich Anita letztlich gegen Georg.
Teil 2: Die dritte Affäre
Sendedaten:
22.04.1973 I. PR. Erstausstrahlung; 23.04.1973 I. PR. WDHL; 07.05.1974 II. PR. WDHL.
Der erste Chef der jungen Diplom-Architektin Anita mit Beginn ihrer beruflichen Tätigkeit ist der Technische Direktor Thomas Wagner (Dieter Wien). Man arbeitet gemeinsam, das Zusammenwirken ist so gut, dass man auch schwierige Probleme lösen kann; beide lernen sich im Arbeitsprozess kennen, sie achten einander - und man verliebt sich in den anderen. Wagner wird Anitas große Liebe, aber der Mann ist verheiratet und zudem Vater zweier Kinder.
Es beginnt eine leidenschaftliche, bedenkenlose Liebe, geprägt von starken Gefühlen. Anita nimmt keine Rücksicht auf Wagners Frau und seine Kinder. Von einigen Kollegen wird das mit deutlicher Missachtung zur Kenntnis genommen. Und die beiden trennen sich schließlich wieder, weil sich Wagners zehnjährige Verbindung zu seiner Frau als stark erwies und weil Wagner in der Endkonsequenz nicht Anitas Vorstellungen von Liebe entsprach - er war feige.
Im Nachhinein kommen Anita Zweifel, ob ihr Verhalten, Wagner für sich zu gewinnen, richtig war; wollte sie das Glück eine anderen Menschen stehlen? Eins ist ihr aber klar: solch eine Affäre bezeichnet man bei einem Mann immer noch als “Kavaliersdelikt”; für Anita als Frau galt ihr Tun in ihrem Umfeld als schwere Schuld.
Teil 3: Die vierte Affäre/Die fünfte Affäre
Sendedaten:
27.04.1973 I. PR. Erstausstrahlung; 28.04.1973 I. PR. WDHL; 10.05.1974 II. PR. WDHL.
Die vierte Affäre hatte Anita mit einem gewissen Hans Spahn (Mathis Schrader). Er arbeitet im Kraftwerk Dobbertin. Anita setzt in dieser Verbindung alles daran, diesen Menschen nach ihrem Bilde zu formen, indem sie eigenmächtig versucht, ihre Visionen vom Berufsziel des um vier Jahre jüngeren Mannes durchzusetzen. Das geht schief, die Zuneigung ist dahin und man trennt sich wieder.
Für Anita bleibt die Frage, in wieweit man das Recht und vielleicht auch die Pflicht hat, in das Leben eine geliebten Menschen einzugreifen, ist es Egoismus oder ist es das Verantwortungsgefühl, das einen treibt?
Affäre Nummer fünf ist ein interessanter Mann - der Maler Lewerentz (Dieter Mann). Ihn hatte Anita durch ihre Tochter Ev kennen gelernt, sie hatte ein Faible für ihn, für seine Farben und Bilder und die Art, wie er die Welt sah und erklärte. Auch Anita gefiel der Mann auf den ersten Blick. Es entwickelte sich so, dass Anita und Ev bald jeden Abend einen Spaziergang zu Lewerentz` Bauernhaus unternahmen. Die junge Frau träumte von diesem Mann, von einem Zusammenleben mit ihm, was bei dem Maler nicht der Fall war. Anita ließ ich dann von Lewerentz malen, das Bild fand Eingang in das Klubhaus von Dobbertin, und das Getratsche der Leute war unausbleiblich.
Teil 4: Die sechste Affäre/Die siebente Affäre
Sendedaten:
29.04.1973 I. PR. Erstausstrahlung; 30.04.1973 I. PR. WDHL; 11.05.1974 II. PR. WDHL.
Anita Nachtigalls Bekanntschaft mit Sawallisch (Armin Mueller-Stahl), einem tüchtigen und zuverlässigen Brigadier, währte eigentlich nur ein paar Stunden. Sawallisch, Affäre Nummer sechs, war ein Mann, wie die Frauen ihn mögen. In einer dienstlichen Angelegenheit wartet die junge Frau in der Silvesternacht in dessen Wohnung auf ihn. Bisher hatte man nur miteinander telefoniert und sich noch nicht gesehen. Zunächst aber gerät Anita in eine merkwürdige Situation, als Sawallischs Ex-Freundin die Wohnung betritt. Sie sieht in Anita eine Konkurrentin; beide hegen sofort eine Antipathie gegen einander, und Anita reagiert gereizt und etwas grob, als sie die Ex-Freundin aus der Wohnung weist. Über das lange Warten schlief Anita dann ein, erwachte aber, als Sawallisch vor ihr stand. Unter gewissen Umständen hätte es Liebe werden können …
Von der siebenten Affäre mit einem Sicherheitsinspektor (Alfred Müller) erzählt die abschließende Episode. Komische und traurige Situationen, Besonderes und Alltägliches gibt es auch in der Beziehung zu ihm. Doch an dieser Stelle gilt es zu konstatieren, wofür Anita steht: sie ist der Ansicht, dass dies alles keine Affären schlechthin waren, sondern Leidenschaften, die Liebe also oder auch der Glaube daran. Und es ist Anitas Bekenntnis, das so am Ende der Erzählungen steht: persönliches Glück muss man sich erarbeiten und verteidigen, das ist eine schwierige aber schöne Aufgabe im Leben.
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