Foto: “Funk und Fernsehen der DDR”, Nr. 10/1969, Seite 18; im Bild von links: Marie-Anne Fliegel, Regina Mayer und Hans-Joachim Hegewald.
Autor: Alexander Kent
Dramaturgie: Horst Enders
Szenenbild: Rolf Klemm
Regie: Jochen Zimmermann
Irene Schade (Marie-Anne Fliegel), Kurt (Hans-Joachim Hegewald), Eva Schade (Regina Mayer), Henni Ballhaus (Ingeborg Ottmann), Ingenieur (Gert Gütschow), Erna Brauer (Ellen Weber), Hanne (Jutta Peters), Regina Gregor (Sylva Schüler), Gütekontrolleur (Fritz Schmidtke).
05.03.1969 Erstausstrahlung
Der Titel dieses Fernsehspiels “Überwindung” umreißt verschiedene Eigenschaften und Haltungen unterschiedlicher Menschen. Damit verbunden sind zum Beispiel solche Probleme wie die Frage: “Wie überwindet man falsche Zweifel oder unangemessene Hemmungen?”, oder auch “Wie begegnet man der Gleichgültigkeit und dem Trägesein bei sich selbst und seinen Mitmenschen”?
Hindernisse gilt es auch zu überwinden, wenn das Vertrauen in die eigene Kraft noch aussteht. Und das Wort “überwinden” steht vordergründig für eine Aufforderung zum Handeln und Aktivwerden - dies im Ringen mit sich selbst oder auch beim Durchboxen des Richtigen im Verhältnis mit anderen Leuten.
Das Fernsehspiel von Alexander Kent erzählt unter Beachtung der Vorbemerkungen von Überwindungen, denen sich Irene Schade (Marie-Anne Fliegel) gegenübersieht. Von Beruf ist sie Stepperin in einer volkseigenen Schuhfabrik, und in ihren Denk- und Verhaltensweisen bringt sie charakteristische Züge sich entwickelnder sozialistischer Persönlichkeiten zum Ausdruck. Das heißt auch, sie ist ein Beispiel, wie der Einzelne in seinem Kollektiv in schöpferischer Arbeit das neue Leben mitzugestalten vermag. Dabei ist der Weg vom zaghaften Beginn bis zur Realisierung wichtiger Neuerungen keine gerade und einfache Straße, nicht immer läuft alles glatt und ohne Widersprüche. Doch auch hier bewährt sich die neue Persönlichkeit im Zwiespalt von Anerkennung und Ablehnung oder von Zuspruch und Einwand.
Der Sozialismus fördert und fordert die Entwicklung der Persönlichkeit jedes einzelnen; unter diesen Voraussetzungen werden Reste überholter Vorstellungen überwunden, der Mensch wächst mit seinen Aufgaben und Erfolgen, Vorurteile und Kurzsichtigkeit treten in den Hintergrund. Und wenn die Menschen in diesem Land dank ihrer Fähigkeiten und gesellschaftlicher Möglichkeiten etwas zu Ende gebracht haben, was sie sich bis dato nie zugetraut hatten, dann sprechen sie von wahrer Freude und dem Glück, das ihnen zu Teil ward und nun treu ist. Und eines ist in jedem Fall damit verbunden: die Taten von heute werden zu einem (noch) besseren Leben von morgen führen.
Die obigen Ausführungen zum Anliegen dieser TV-Produktion des Studios Halle zeigen den ganzen Utopismus einer von der SED unterstellten und nie Realität gewordenen Entwicklung des sozialistisch-idealen Individuums.
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