Foto: Waltraut Denger; “FF dabei”, Nr. 27/1973, Seite 30; im Bild: Dieter Wien und Renate Geißler
Übersetzung: Manfred Hocke
Fernsehbearbeitung: Peter Palm
Dramaturgie: Klaus Tudyka
Musikalische Bearbeitung: Karl Schinsky
Szenenbild: Eberhard Schwenk
Regie: Eberhard Schäfer
Gustjatnikow (Dieter Wien), Raissa (Helga Göring), Erast (Arthur Jopp), Julia (Marion van de Kamp), Nina (Renate Geißler), Frederik (Hilmar Baumann), Saschenka (Dorothea Meißner), Makar (Wilfried Pucher), Mitja (Alfred Rücker), Alja (Angelika Ritter).
08.07.1973 I. PR. Erstausstrahlung; 09.07.1973 I. PR. WDHL; 29.11.1975 II. PR. WDHL.
Der größte Erfolg des russisch-sowjetischen Dramatikers Alexej Nikolajewitsch Arbusow (1908-1986) war sein Werk “Irkutsker Geschichte”, das auf vielen Bühnen der DDR aufgeführt wurde und das der Deutsche Fernsehfunk im Jahre 1961 für den Bildschirm inszeniert hatte. Nun wurde im Jahre 1973 ein anderes Werk des Schriftstellers für den Bildschirm bearbeitet und zur Ausstrahlung gebracht.
Hält man sich an die literarische Vorlage, so hieße der Titel genauer “In diesem lieben alten Haus”; zudem gibt es zur Kategorie des Stücks auch die Eingruppierung als Melodram (im Gegensatz zur Angabe in der “FF dabei” als Komödie).
Handlungsort ist eine südrussische Stadt in den 1960er Jahren, und der Autor thematisierte seine Sicht auf die Frage nach dem Anspruch des Menschen auf Glück. Natürlich hatte er das mit Geschichten im Leben von ganz bestimmten Charakteren verbunden. Da ging es zum Beispiel um die äußerlich attraktive und erfolgsorientierte Schauspielerin Julia Nikolajewna (Marion van de Kamp). Sie hatte zu einem bestimmten Zeitpunkt, zu dem ihr das unabdingbar erschien, Mann und Kinder verlassen und wollte nun mit einem temperamentvollen, hübschen Mann an ihrer Seite in einer Großstadt Karriere machen. Nach einer Zeit stellte sie für sich fest, dass der Plan (nur oberflächlich betrachtet) aufgegangen ist, weil ihre Erwartungen Realität wurden, aber im Inneren sehnte sie sich doch in das liebe, alte Haus zurück, in dem noch ihr lebensfremder Mann, die charakterlich sehr unterschiedlichen Kinder und ihre skurrilen Schwiegereltern wohnten.
Aber Julia muss konstatieren, dass ihr der Weg zurück in das “alte” Leben versperrt bleiben wird. Denn den Platz an der Seite ihres ersten Mannes, Gustjatnikow (Dieter Wien) hat die äußerlich unscheinbare und unsichere Ärztin Nina Leonidowna (Renate Geißler) eingenommen. In ihrer Liebe zu ihm hat sie ihre Erfüllung gefunden.
Mit der Gegenüberstellung der beiden so unterschiedlichen Frauen und der sich Liebenden vermittelt der Autor seine Überzeugung, dass das persönliche Glück errungen und verteidigt werden muss und dass man mit Egoismus und Liebäugelei mit dem äußeren Schein sein wahres Glück nicht finden kann.
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