Foto: Waltraut Denger; “FF dabei”, Nr. 14/1970, Seite 20; im Bild von links: Kaspar Eichel und Heinz Behrens.
Autor/Drehbuch: Leo Lux
Dramaturgie: Jutta Schütz
Szenenbild: Heinz H. Bruder
Regie: Horst Zaeske
Paul Kroll (Kaspar Eichel), Marlis Kroll (Karin Freiberg), Vorsitzender Baumann (Heinz Behrens), Agronom (Siegfried Kilian), Zootechniker (Manfred Borges), Tomm, Melker (Werner Lierck), Tedd, Melker (Wolfgang Ostberg), Nachfolger Paul Krolls (Hans-Lothar Dimke), Emil, Schweinepfleger (Heinz Lyschik), Willi, Schweinepfleger (Erich Brauer), Sekretärin (Sylva Schüler), Fährmann (Hans Flössel), Wirtin (Maika Joseph), Mann am Schöpfwerk (Carl-Hermann Risse) und andere.
31.03.1970 I. PR. Erstausstrahlung
Diese Folge aus der Sendereihe “Der Staatsanwalt hat das Wort” war in der Weise eine Premiere, als dass erstmals ein Dorf in der DDR Schauplatz des Geschehens war. Thematisch rankte sich dieser Fall um Probleme des Miteinanders in der LPG, um Fragen der Leitungstätigkeit und der innergenossenschaftlichen Demokratie. Es sollte erkennbar werden, dass die sozialistische und damit genossenschaftliche Umgestaltung in den ländlichen Gebieten der DDR nicht reibungslos verläuft, sondern oftmals mit Schwierigkeiten und Hemmnissen verbunden ist. Gründe dafür liegen in subjektiven Schwächen und Fehlern. Doch diese Subjekte sind immer auch Mitglied einer Gemeinschaft, weshalb hinterfragt werden muss, ob das Versagen des einzelnen nicht auch das Versagen anderer ist, also der Menschen neben dem “Verursacher” des Delikts.
Der Autor Leo Lux gestaltete die Vorlage für “Strafversetzt” frei nach einem tatsächlichen Gerichtsfall. Vor einem Gericht wurde gegen ein Mitglied einer LPG verhandelt, dem Schädigung des Tierbestands vorgeworfen wurde. Im Vorfeld dessen hatte es im Dorf selbst viele Diskussionen darüber gegeben, und zum Prozess waren der Vorsitzende der LPG (Heinz Behrens) und dessen Zootechniker (Manfred Borges) als Zeugen vorgeladen worden. Letztlich fällte das Gericht ein Urteil gegen Paul Kroll (Kaspar Eichel), den Angeklagten: eineinhalb Jahre Haft. Der Vorsitzende der LPG ist davon zutiefst betroffen und gesteht sich ein, dass eigentlich er selbst die Schuld an dem mit Strafe belegten Vergehen tragen müsse.
Das Fernsehspiel gibt Antworten auf Fragen nach den konkreten Geschehnissen und trifft Aussagen zum Charakter des Paul Kroll. Es geht auch der Frage noch, ob das Gericht ein Fehlurteil abgab - dies mit Blick auf das Schuldeingeständnis des Vorsitzenden Baumann.
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