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BERG ABWASCH, EIN (1975)

Fernsehaufführung eines Stücks von Paul Herbert Freyer

Autor: Paul Herbert Freyer
Für das Fernsehen bearbeitet und eingerichtet von Gerd Focke
Dramaturgie: Gerd Focke
Szenenbild: Dieter Adam
Regie: Albrecht Weiske

Personen und ihre Darsteller:

Harry Liebenthron, Rentner (Hannjo Hasse), Agnes, seine Frau (Carola Braunbock), Kurt, deren ältester Sohn, Pilot (Heinz Behrens), Irene, dessen Frau (Christina Huth), Rolf, der zweite Sohn, Diplom-Chemiker (Roland Holz), Heiner, der jüngste, Traktorist (Ernst-Georg Schwill), Ingeborg, die Tochter, Chemiefacharbeiterin (Monika Pietsch), Jupp Schauer, Ingenieur (Wolfgang Dix), Udo, ein Lehrling (Roland Rapp).

Sendedaten:

27.11.1975 I. PR. Erstausstrahlung; 28.11.1975 I. PR. WDHL.; 26.03.1977 II. PR. WDHL.

Inhalt:

Thematisch war diese TV-Produktion des Studios Halle (Aufzeichnung aus dem Fernsehtheater Moritzburg) auf zwei Schwerpunkte ausgerichtet:
Es ging zum einen um die Beziehungen zwischen erwachsenen Kindern und ihren älter gewordenen Eltern, zum anderen um den Familienzusammenhalt unter den Kindern, also zwischen Geschwistern, wie er über die Jahre hinweg aufrechterhalten werden kann oder auch hinfällig wird.
Auch im Sozialismus waren Tendenzen zu verzeichnen, dass Kinder aus unterschiedlichen Gründen keine Zeit mehr für ihre Eltern hatten und dass sich auch Geschwisterkinder auseinander gelebt hatten. Gründe dafür waren unter anderem im beruflichen Umfeld der Betreffenden zu suchen, manchmal war es wohl auch Eigensinn oder Eigensucht. Das in der Hinsicht große Familientreffen, wo alle einmal wieder an einen Tisch sitzen, schien dann nicht mehr realisierbar zu sein.
In diesem Stück von Paul Herbert Freyer (1920-1983) ist es der alte Vater (Hannjo Hasse), der diesen Zustand so nicht hinnehmen will. Deshalb hat er einen Plan erdacht, um das “große Wiedersehen” doch noch herbeizuführen. Er richtet getrennte Schreiben an seine Kinder, in denen er die Frage aufwirft, ob diese bereit wären, ihre alten Eltern bei sich aufzunehmen. Er räumt ihnen Bedenkzeit ein und bittet sie dann an einem bestimmten Tag zu sich und der Mutter, um das Ansinnen konkret zu besprechen. Mit dieser Finte gelang es dem Vater, dass sich die ganze Familie nach acht Jahren im Haus der Eltern versammelte - sehr zum Erstaunen von Mutter Agnes (Carola Braunbock), die von der Aktion ihres Mannes nichts wusste. Daraus ergibt sich letztlich eine konfliktreiche Situation, die sich “gewaschen” hat.
Dargestellt wird dabei, wie die einzelnen denken oder auch fühlen, und es gibt Anregungen, wie man diese misslichen Zustände überwinden könnte, dass hieße, dass man dann in Zukunft quasi menschlicher mit seinen unmittelbaren Verwandten umgeht.
Interessant war die Besetzung der männlichen Hauptrolle mit dem Schauspieler Hannjo Hasse, denn er agierte hier in einer ganz anders gearteten Rolle als vorher, als er oft den Wehrmachtsoffizier oder gar den SS-Mann gegeben hatte.

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