Foto: “Funk und Fernsehen der DDR”, Nr. 8/1964, Seite 19; im Bild: Peter Ensikat als Michael Degenhardt
Dramaturgie: Erika Scheel
Szenenbild: Eberhard Schrake
Inszenierung: Harry Erlich
Katja, russisches Mädchen (Monika Ploettner-Tews), Michael Degenhardt, Lehrling (Peter Ensikat), Rolf Groewe, Hitlerjunge (Dieter Bellmann), Eddi Möllentin, HJ-Scharführer (Christian Stövesand), Kreisleiter Harro von Ypern (Gerhard Lau), General Graf Gunter von Tiefenburg (Peter Herden), Exzellenz von Mackenfels (Siegfried Göhler), ein sowjetischer Offizier (Karl-Heinz Danowski), ein Offizier (Karl-Heinz Liefers) und andere
Rudolf Donath, Katja Kuhl, Hans Kießler, Rolf Hoppe, Hannelore Seezen, Heinz Kahnemann, Wilhelm Burmeier, August Hütten, Jürgen Fricke, Victor Nikolajew und andere.
20.02.1964 Erstausstrahlung; 19.03.1964 Wiederholung
Grundlage für das Fernsehspiel von Joachim Düring war der 1961 erschienene Roman von Rudolf Petershagen (1901-1969), der während des Zweiten Weltkriegs als Offizier bei der deutschen Wehrmacht diente. Er wurde zum Kommandanten der Ostseestadt Greifswald berufen, und in dieser Funktion und Verantwortung rettete er diese Stadt vor der Zerstörung, weil er selbige kampflos an die Rote Armee übergeben hatte.
Hitler, Goebbels und andere faschistische Demagogen sahen in den Zeiten eines für Deutschland längst verlorenen Zweiten Weltkriegs ihre “Chance” darin, auch die letzten Reserven an “Menschenmaterial” für ihr verbrecherisches Werk zu mobilisieren. So setzte man auf den Fanatismus von Jugendlichen, hämmerte ihnen die Phrasen von Heldentum und Heldentod, von Blut, Ehre und Schicksal in die Köpfe. Ein Trupp von Hitlerjungen, den die Nazis zusammengestellt hatten, marschiert im Gleichschritt voran und begleitet ihren Marsch mit dem Lied vom Würfelspiel; “das Leben ist ein Würfelspiel” und in diesem Leben bringe das Schicksal dem einen viel, dem anderen Müh’ und Plage. Die Junges versuchen, den Text mit rauer und männlicher Stimme herauszuschmettern. Sie wollen sich Mut machen und ihre Angst übertönen, denn am heutigen Tage, so hatten es ihnen die Führung prophezeit, würde es Ernst, und so schreiten sie in Begleitung ihres Marschs und ihrer Panzerfäuste dahin.
Drei junge Männer aus diesen Reihen heißen Rolf (Dieter Bellmann), Eddi (Christian Stövesand), zwei Gymnasiasten und Michael (Peter Ensikat), ein Lehrling. Sie kommen aus normalen, durchschnittlichen Familien, und sie finden es gut, dass der “Führer” versprochen hat, sie aus ihrer muffigen Kleinstadt herauszubringen, um als Herrenmenschen im okkupierten Osten zum Beispiel ein Gestüt zu übernehmen. Für die Jungs sind das arglose Erwägungen, die tödliche Gefahr, in die sie der “Führer” bringt, sehen sie nicht. So gibt es eine entscheidende Frage: Werden sie mit ihrem Einsatz dann Opfer ihrer Erziehung sein oder (Mit-)Täter?
Der NS-Kreisleiter (Gerhard Lau) kennt genau den Einsatzbefehl für die jungen Männer und weiterer einberufener “Kämpfer”, denn vom Kind bis zum Greis soll alles verheizt werden - fürs Vaterland, für die Ehre oder wofür auch immer. In dieser schlimmen Zeit wollen einige SS-Elitetruppen möglichst ohne Verluste die Elbe erreichen, damit sie den Russen nicht in die Hände fallen und im Notfall in westliche Gefangenschaft gehen können. Dieses Ziel soll unter Einsatz der zusammen gewürfelten Gruppe von “Volksgenossen” flankiert werden. Welche Ereignisse in den 36 Stunden Krieg für die Jungen und Alten hereinbrechen, schildert die weitere Handlung dieses Fernsehspiels.
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