“Funk und Fernsehen der DDR”, Nr. 52/1962, Seite 13
Redaktion: Friedrich Schulz
Kamera: Wolfgang Groth
Musik: Hans-Hendrik Wehding
Regie: Heinz Seibert
Julius Klee, Paul Berndt, Martha Beschort-Diez, Hannelore Fabry, Gerdi Gerda, Karl-Helge Hofstadt, Alois Herrmann, Anna Maria Horn, Ilse Kuklinski, Hugo Kalthoff, Agnes Kraus, Hans-Joachim Landow, Günther Margo, Hans Ohloff, Hans-Joachim Preil, Hans-Edgar Stecher, Siegfried Seibt, Axel Triebel, Charlotte Stähnisch, Max Adalbert Schleyer, Friedrich Teitge und Georg Helge.
23.12.1962 Erstausstrahlung
Politisch aktuelle Agitation kann ja so unterhaltsam sein - das glaubten zumindest die Verantwortlichen des DFF mit Blick auf diese TV-Produktion. So wird zunächst eine fürstliche Mumie wieder zum Leben erweckt. Doch derer hätte es für die Reflektion der bundesdeutschen Realität gar nicht bedurft, denn dort treiben doch in der Gegenwart des Jahres 1962 die Herren und Damen von und zu nach wie vor ihre perfiden Spielchen. Ausgestattet mit weißen Westen könne man ihnen ihre Verbrechen aus vergangenen Zeiten auch nicht ansehen. Doch die Sendung “Spuk” enthüllte die Missetaten derer mit packenden Trickaufnahmen, wobei satirischer Spaß und bitterer Ernst bei der Gestaltung der Sendung sehr nahe beieinander lagen.
Doch die so agil herumspukenden Figuren adligen Geschlechts hätten nicht nur aus der Vergangenheit her einiges auf dem Kerbholz, nein, sie gieren auch offensiv nach einträglichen Zukunftsaussichten. Dabei richteten sie ihre Blicke speziell auf Gebiete der DDR, in denen sie einst den Ton angaben. Doch an dieser Stelle versteht man in der sozialistischen DDR keinen Spaß.
Die Hoffnung der Macher dieser spukhaften Sendung, mit ihrem politischen Anschauungsunterricht vielleicht auch ein klein bisschen Wirkung in Westdeutschland erzielen zu können, dürfte allerdings nur ins Land der Träume gereichen. Und die Sendung selbst war möglicherweise für Zuschauer in Ost- und Westdeutschland ein Alptraum.
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