Szenarium: Reinhard Kettner
Dramaturgie: Horst Enders
Kamera: Helmut Grewald
Musik: Karl-Ernst Sasse
Regie: Richard Engel
Ilona Loebe (Petra Kelling), Lutz Loebe (Matthias Fricke), Mathias Loebe (Björn Lorenz), Klaus Loebe (Thomas Dannemann), Netti (Katrin Grolms), Karl Ruhnau (Hansjürgen Hürrig), Walter (Werner Tietze), Brigadier Robbi (Wolfgang Winkler), Manfred (Michael Scharffenberg), Frau Leupert (Isa Sander-Wolter), Frau Seifert (Constanze Georgiewa), Garderobenfrau (Christel Peters), Buchhalterin (Elke Brosch), Freundin von Lutz (Henriette Engel), Kind Tobias (Matthias Steinmetz).
03.01.1988 I. PR. Erstausstrahlung; 04.01.1988 I. PR. WDHL; 29.10.1988 II. PR. WDHL.
“Wir sind fünf” schilderte eine Gegenwartsgeschichte aus der DDR, in der mit Ilona Loebe (Petra Kelling) eine viel geforderte Frau im Mittelpunkt steht. Zum einen beanspruchen die drei erwachsenen Söhne die Aufmerksamkeit der Mutter - der Vater war vor Jahren tödlich verunglückt. Zum zweiten ist es die kleine Netti (Katrin Golms), Schülerin einer ersten Klasse, um die sich Ilona natürlich vorsorglich und mit viel Zeit kümmert. Von deren Vater (Werner Tietze) hatte sie sich getrennt, weil ihre Maßstäbe einer glücklichen Ehe mit denen des Mannes nicht vereinbar waren. Und zum dritten ist es ihr Job als Leiterin einer Kaufhalle, der ihr viel Kraft kostet, um ihren Kunden ein ansprechendes Ambiente zu bieten und ihr Kollektiv optimal zu leiten. Im Alltag greift all das ineinander, und es bedarf bestimmter Abläufe und Rituale, um alles unter einen Hut zu bringen.
Nun könnte es sein, dass es in den täglichen Gegebenheiten eine entscheidende Neuerung gibt: Ilona befindet sich auf einer Eisenbahnfahrt - zurück von einer Kur, wieder nach Hause. Im Abteil sitzt ihr ein Mann gegenüber, es ist Karl Ruhnau (Hansjürgen Hürrig), Leiter einer Baustelle, ledig, vielleicht schon viel zu lange. Bis zu ihrer Begegnung hatten beide wohl die Meinung, dass der Zug in Richtung neue Partnerschaft abgefahren sei. Doch nun: zwischen beiden ist augenblicklich eine Gemeinsamkeit, Ilona gefällt Karl, und Karl gefällt Ilona. Zumindest ist das der erste Eindruck. Als man sich dem Bahnhof Berlin-Lichtenberg nähert, naht eigentlich das Ende der Bekanntschaft, aber Karl kann Ilonas Adresse vom Kofferanhänger ablesen, und so schreitet er mutig zur Tat und klingelt an Ilonas Wohnungstür. Und damit stellt die Frau ihre Familie vor; “Wir sind fünf!”
Karl lässt sich von der Anzahl der Familienmitglieder nicht “abschrecken” und so beginnt sie, die Annäherung der beiden. Aber natürlich ist es nicht nur der Aufbau einer Beziehung zweier Menschen so um die Vierzig, sondern auch der Aufbau von Akzeptanz und Verstehen in Bezug auf das Funktionieren der “Großfamilie”. Fragen werden aufgeworfen, Probleme zeichnen sich ab, es gibt überraschende Wendungen, auch Spannungen. Ilona hat Sehnsucht nach Karl, aber die Kinder und die Kaufhalle bleiben (erst einmal) die Hauptsachen im Leben - Karl ist “Zutat”. Sie war ja, nach ihrer Meinung, in der letzten Zeit nicht unglücklich so ohne Mann. Karl ist der Auffassung, dass es mit ihnen alles gut gehen könnte, wenn einer den anderen stützt; allein leben sollte man auf Dauer nicht, und Arbeit ist für ihn das halbe Leben, aber Karl will das ganze, zusammen mit Ilona!
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