Autor/Szenarium: Anne Dessau
Dramaturgie: Rosemarie Wintgen
Ausstattung: Dietrich Geißler-Singer
Kamera: Tristan von Lühmann
Musik: Bernd Wefelmeyer
Regie: Werner Tietze
Antonia (Petra Kelling), Anton (Peter Reusse), Gerichtsvollzieher (Werner Dissel).
11.04.1990 I. PR. Erstausstrahlung; 12.04.1990 I. PR. Wiederholung.
In dieser “Dramödie” um Liebe und den Alltag einer Ehe ist es Antonia (Petra Kelling), die vermutet, dass ihr Mann (Peter Reusse) ihr nicht mehr treu sein könnte. Angst befällt sie, und von Zweifeln wird sie geplagt, so dass sie das mögliche Symbol ihres Lebensbundes ins Spiel bringt: das Mäuselaufrad. Und das besagt: man rennt und rennt - es ist immer wieder dasselbe, nichts verändert sich!
Aber wer trägt die Schuld, wenn sich zwei zunächst in bedingungsloser Leidenschaft verbundene Menschen, ein Paar also, in ein mehr oder weniger geordnetes Team zur Bewältigung von Alltagsproblemen entwickeln?
Der Zuschauer, der diesen Film vor seinem Ende nach etwa 50 Minuten abschaltete, war möglicherweise eine Person, die sich ob der hier offerierten Handlung ertappt fühlte - wegen eigener Schwächen oder auch heimlicher Unzufriedenheit. Das Credo, das die Macher dieser TV-Produktion in Bezug auf Partnerschaften vermitteln wollten, lautete vielleicht: Wer sein Glück nicht genießen kann, für den bleibt es irgendwann auf der Strecke. So geschehen bei Antonia und Anton; und beide reden erst ernsthaft darüber, als die ansonsten korrekte Ehefrau schon mit Ketchup nach ihrem Mann wirft. Die Dialoge, die dem folgen, könnten Originalmitschnitte aus diesem oder jenem Domizil von nebenan sein.
In dieser bedrohlichen Situation kam kein Wanderer des Wegs, sondern ein älterer Herr (Werner Dissel) zu Besuch, dessen Weisheiten und Wahrheiten die beiden Streitenden nicht kritisierten, sondern die sie zum ihrem Wohle und im Interesse der Lösung ihrer Probleme ganz einfach verstanden - eine noch bessere Variante als das schon symbolträchtige Mäuselaufrad.
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