Autoren: Herbert Schauer/Otto Bonhoff
Dramaturgie: Ottomar Lang
Szenenbild: Erich Krüllke
Kostüme: Katrin Johnson
Kamera: Hans-Jürgen Sasse
Musik: Walter Kubiczek
Drehbuch und Regie: Peter Hagen
Werner Bredebusch alias Achim Detjen (Armin Mueller-Stahl), Isabella Solano (Maja Dragomanska), Winnie Winkelmann (Jessy Rameik), Romana Godiva (Marion van de Kamp), Gerd von Wieseneck (Alfred Struwe), Cliff (Hannjo Hasse), John (Hans-Dieter Schlegel), Stan (Holger Mahlich), Oberst Krösing (Wilfried Ortmann), Wilson, CIA-Agent (Walter Niklaus), Born, ehemaliger SS-Offizier (Wolfgang Greese), Stewardess (Monica Bielenstein), Chefstewardess (Karla Chadimova), Don Juan (Wolfgang Lange), Manuela (Marie Malkova), Polizeikommissar (Naitscho Petrow), Espada (Asparuch Sariew), Schäfer (Georgi Schirokow), Major Greiner (Werner Toelcke), Niese (Georg-Michael Wagner), Herzog (Siegfried Loyda), Verkäuferin (Renate Heymer), Ehemann (Mirko Musil), Ehefrau (Marie Hübschowa), Straßenmädchen (Dimitrina Tenewa), alte Frau (Elisabeta Ruskova), Herr mit Hund (Joachim Hoyer), zwei Detektive (Sadegh Shabaviz/Peter Köhncke), Busfahrer (Petr Skarke), Pilot (Karel Habl), Zöllner (Stanislav Litera), Offizier (Roland Blankenburg), Museumswächter (Vassil Atanassow), Tänzer (Susan Baker/Christa Günzel/Marie-Luise Risse/Volker Tietböhl/Jürgen Kowalczyk) sowie Trude Brentina, Kurt Schumacher.
4. “Ein merkwürdiger Anschlag”; 02.02.1975 I. PR. Erstausstrahlung; 03.02.1975 I. PR. WDHL; 17.05.1975 I. PR. WDHL; 23.11.1989 II. PR. WDHL.
5. “Das Geheimnis der Masken”; 04.02.1975 I. PR. Erstausstrahlung; 05.02.1975 I. PR. WDHL; 19.05.1975 I. PR. WDHL; 25.11.1989 II. PR. WDHL.
“Das unsichtbare Visier” war eine mehrteilige Fernsehfilmserie, die in den Jahren 1973 bis 1979 in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit produziert wurde. Immer wieder war es eine Mischung aus Abenteuer- und Spionageserie, oftmals mit attraktiven Landschaftsbildern oder Silhouetten westlicher Städte kombiniert. Dazu wurde ein filmischer Sympathieträger mit dem populären Armin Mueller-Stahl in den Fokus der Ereignisse gerückt, und die zugehörige Musik von Walter Kubiczek, angelehnt an den westlichen Disco-Sound der 70er Jahre, trug zum Schau- und Hörwert der Streifen bei. Trotzdem: letztlich waren diese einzelnen TV-Produktionen innerhalb des “Unsichtbaren Visiers” nicht schlechthin Unterhaltungsfilme, sondern politisch motivierte Arbeiten, die zum einen das Image des DDR-Geheimdienstes bei der Bevölkerung verbessern sollte, zum anderen war es eine gute Gelegenheit, anhand der Erfolge der Stasi-Mitarbeiter und des ständigen Versagens der Leute westlicher Geheimdienste die Überlegenheit des Sozialismus über den Kapitalismus zu dokumentieren. Westdeutschland bzw. die BRD wurden in der Hinsicht als generell korruptes, Menschen verachtendes und nur am Profit orientiertes System offeriert, das zudem durch und durch von Alt-Nazis durchdrungen war.
Der Hauptheld Bredebusch alias Detjen ist insofern ein Agent des Friedens, der sich hervorragend auf dem internationalen und damit auch westdeutschen Parkett bewegt. Er kann aber auch der hemdsärmelige Kumpel sein, der die Gesellschaft einfacher Menschen braucht und genießt.
Die DDR selbst kommt in den einzelnen Filmen kaum vor, allerdings vordergründig die MfS-Leute, die sich in jeder Situation und an jedem Ort des Westens bei der Realisierung ihrer Aufträge durchsetzen und anscheinend unbesiegbar sind, weil sie für die Sache des überlegenen Gesellschaftssystems stehen.
“Ein merkwürdiger Anschlag”
Man schreibt das Jahr 1958 - der Sommer ist ins Land gezogen; über dem portugiesischen Luftraum ereignet sich ein schweres Flugzeugunglück: eine Linienmaschine Portugals stürzt während eines Fluges von Lissabon nach Porto ab. Unter den Toten, die durch dieses Unglück zu beklagen waren, befanden sich auch zwei Bürger der BRD, einer von ihnen war der Ministerialdirektor Dr. Franz Hohlfeld aus dem Verteidigungsministerium der BRD. In Bonner Regierungskreisen reagiert man darauf mit Bestürzung und großer Unruhe, denn es wird vermutet, dass der Absturz nicht schlechthin ein Flugzeugunglück sein könnte, sondern ein politisch motivierter Anschlag. Herr von Wieseneck (Alfred Struwe), Offizier des MAD, beauftragt deshalb Detjen, der inzwischen im Bonner Verteidigungsministerium einen wichtigen Posten einnimmt, vor Ort, also in Lissabon, zu recherchieren, welchen Hintergrund die ganze Sache hat. Dieser begibt sich offiziell als Versicherungsdetektiv in die portugiesische Hauptstadt, um diskret und ohne Störungen ermitteln zu können. Doch schon unmittelbar nach seiner Ankunft wird Detjen in eine Reihe undurchsichtiger Ereignisse verwickelt und in gefahrvolle Situationen involviert, die seinen vollen Einsatz erfordern, um Herr der Lage zu bleiben. So verweigert Portugal Airways die Herausgabe der genauen Passagierliste, und als Detjen im Begriff ist, den Unfallort zu inspizieren, verüben drei Amerikaner, die für den Flugzeugabsturz verantwortlich zeichnen, einen Mordanschlag auf ihn. Dem allerdings entgeht Detjen mit großem Glück.
“Das Geheimnis der Masken”
Auch dieser Anschlag auf sein Leben hält Detjen nicht davon ab, in dieser Sache weiter zu ermitteln. Von Isabell Solano (Maja Dragomanska), einer Mitarbeiterin der Fluggesellschaft, erhält er einen Tipp: ein Passagier hatte für die Unglücksmaschine ein Ticket gelöst, hatte aber das Flugzeug nicht bestiegen. Trotzdem war er unter den Toten am Unfallort aufgefunden worden. Deshalb forscht Detjen jetzt nach Rafael Lupus und kann in Erfahrung bringen, dass dieser im Ethnografischen Museum angestellt war, das unter anderem eine beachtliche Sammlung völkerkundlich bedeutender Masken vorhält. In dieser Einrichtung macht Detjen die Bekanntschaft der Direktorin Professor Godiva (Marion van de Kamp), die ihm gegenüber einen merkwürdigen Eindruck macht. Und hinter einer exotischen Maske bemerkt Detjen zwei lebende Augen, die ihn fortwährend in Augenschein nehmen.
Detjen setzt sich danach mit der portugiesischen Polizei in Verbindung; dort wird ihm mitgeteilt, dass das Gepäck seines Klienten Lüders als auch das von Dr. Hohlfeld angeblich schon von der deutschen Botschaft abgeholt wurde. Als Wieseneck davon erfährt, ereilt ihn ein Tobsuchtsanfall; wer war ihnen hier zuvor gekommen?
Letztlich stellt sich heraus, dass diese ganzen Wirrnisse und auch Verbrechen damit zusammenhängen, welche Firma, eine deutsche oder eine amerikanische, Waffen an die Regierung Portugals liefern darf - ein profitables Geschäft, denn die Portugiesen kämpfen an mehreren Fronten um den Erhalt ihres Kolonialreichs. Und Dr. Hohlfelds Anliegen war es, mit den Portugiesen einen Pakt über einen hochmodernen, aber auch geheimen NATO-Luftwaffenstützpunkt in Portugal abzuschließen.
Detjen gelingt es dann doch, an das Gepäck des Diplomaten heranzukommen und die detaillierten Pläne zum Bau dieser geplanten NATO-Anlage zu sichten und zu fotografieren. Mit einer Kuriermaschine reist er mit von Wieseneck nach Bonn zurück. Die Mikrofilme übergibt er an Winnie Winkelmann (Jessy Rameik), die das Material nach Ostberlin an das MfS weiterleitet.
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