Redaktion: Gerhard Rother
Regie: Bernd Scharioth
Robert Trösch, Helga Raumer, Rudolf Christoph, Harry Pietzsch.
04.04.1967 Erstausstrahlung; 05.04.1967 WDHL; 01.06.1967 WDHL.
Trotz der auf Gleichberechtigung und Harmonie ausgerichteten sozialistischen Gesellschaftsordnung gab es in der DDR sehr wohl auch Beschwerden - es waren schließlich sehr unterschiedliche Menschen, die sich mit ihren Möglichkeiten, ihren Denkweisen und Überzeugungen dem Aufbau des Sozialismus widmeten. Für eine Beschwerde gab es diverse Gründe, Formen und Adressaten. Und der Mensch, der sich beschwerte, fühlte sich im Recht. Damit war eine Beschwerde nichts Anonymes, sie richtete sich gegen “einen Menschen neben dir”. Aber was ist, wenn der sich ebenfalls im Recht fühlt?
Im speziellen Fall beschwert sich ein gewisser Erich Kniebusch über den SED-Genossen Reitmann. Diese habe über seinen Kopf hinweg etwas durchsetzen wollen, womit er nicht einverstanden ist. Seine Beschwerde richtet er an “höhere Stelle”, nämlichen den Sekretär der Kreisleitung der SED - also ein Parteiloser beschwert sich über einen Genossen bei einem “höheren” Genossen.
Die Konstellation der konträren Meinungen wurde nun in der marxistisch-leninistischen Philosophie in der Art bewertet, dass man sagte: es gibt eine objektiv vorhandene Einheit von persönlichen und gesellschaftlichen Bedürfnissen, doch diese ist von selbst nie auch subjektiv vorhanden. In diesem Falle nicht bei Kniebusch und auch nicht bei Reitmann. Keiner der im Sozialismus vorangehenden Entwicklungsprozesse verläuft ohne subjektiv widersprüchliche Verhaltensweisen und Meinungen. Letztere sollten mit der 8. Folge der Reihe “Der Mensch neben dir” offen gelegt werden.
Letztlich wäre noch interessant zu erwähnen, um was es bei all den theoretischen Abhandlungen nun eigentlich konkret geht: um den Streit beim Bau eines Staudamms zwischen den LPG-Vorsitzenden einer LPG Typ I und einer LPG Typ III.
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