Autor: Curt Goetz
Ausstattung: Günter Kretzschmar
Kamera: Ursula Arnold
Fernsehregie: Margot Thyrêt
Inszenierung: Denys Seiler
Balthasar Fröhlich (Helmut Kaps-Zurmahr), Idchen (Rosemarie Daume), Marie-Luise (Dagmar Morgenthal), Philipp-August (Michael Telloke), Benneckendorf (Ewald Zischka), Tante Linchen (Jutta Spychalski), Onkel Gustav (Horst G. Fischer), Dr. Ochsenbein (Erich Große).
02.03.1976 I. PR. Erstausstrahlung
Das DDR-Fernsehen realisierte die Aufführung dieses Stücks mit einer Übertragung aus dem Landestheater Dessau.
Im Jahre 1958 veröffentlichte Curt Goetz (1888-1960) seine “Miniaturen”, in denen drei Einakter enthalten waren: “Die Rache”, “Herbst” und “Die Kommode”. In diesem letztgenannten heiteern Spiel, das Goetz frei nach einer Vorlage von Guy de Maupassant gestaltete, ist es Balthasar Fröhlich (Helmut Kaps-Zurmahr) samt seiner Familie, der im Mittelpunkt der turbulenten Ereignisse steht. Selbiger ist Cheffriseur am Hoftheater, und zusammen mit den Seinen führt er ein betulich munteres Leben. Dabei lässt man sich auch von einer alten, tyrannischen Tante nicht aus der Ruhe bringen, die die obere Etage ihres Hauses bewohnt und die durch immer fort währendes Klopfen mit ihrem Stock für Aufmerksamkeit sorgen will. Doch eines Tages verstummen diese gewohnten Laute und man hört nur noch einen heftigen “Rumms” - als die Fröhlichs nachschauen, ob etwas passiert ist, erblicken sie die Tante, am Boden liegend und offensichtlich tot.
Ohne auch nur ein wenig das Andenken von Tantchen zu wahren und ihr Respekt zu zollen, wird deren Kommode sofort in die Wohnung der Fröhlichs verbracht, und es beginnt eine Streit um das gute Stück. Mutter Fröhlich (Rosemarie Daume) wie die herbei geströmten anderen Verwandten vermuten darin diverse Geheimfächer, in dem hoffentlich viel Geld aufbewahrt wird. Jeder gibt nun vor, dass die Tante ihm persönlich das wertvolle Stück vererben wollte, und man gerät deswegen so aneinander, dass man sogar vor Gericht ziehen will. Doch, unüberhörbar trotz der Auseinandersetzung, klopft es auf einmal von oben - Tantchen ist noch am Leben, sie hat nur geschlafen! Also sofort zurück mit der Kommode in deren Gemächer!
Als aber das sperrige Ding wieder am vorherigen Platze steht, segnet die alte Dame wirklich das Zeitliche. Das bedeutet: Kommode wieder hinunter, auch wenn es bis dato keinerlei Anzeichen für Geheimfächer gab. Dann aber entdeckt Vater Fröhlich den schriftlich fixierten letzten Willen der Tante, in dem sie mit einem lustigen Spruch ihrer Sippe vermittelt, dass sie sich nicht zu streiten brauchen, weil es nichts zu erben gibt!
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