Dramaturgie: Helmut Rabe/Dr. Werner Heinitz/Renate Waack
Ausstattung: Andreas Reinhardt/Johanna Kieling
Fernsehregie: Vera Loebner
Inszenierung: Manfred Wekwerth
Die Gefangenen (Peter Aust/Peter Bause/Lothar Dimke/Fred Düren/Jürgen Hentsch/ Ernst Kahler/Walter Lendrich/Wolf-Dieter Lingk/Dieter Mann/Klaus Piontek/Friedo Solter), die Fragesteller (Reimar Johannes Baur/Gerhard Bienert/Dieter Franke/Horst Hiemer/Alexander Lang), die Zeugen (Elsa Grube-Deister/Horst Weinheimer), der Moderator (Hans Lucke).
27.09.1970 I. PR. Erstausstrahlung; 30.10.1983 I. PR. WDHL; 31.10.1983 I. PR. WDHL.
Der Deutsche Fernsehfunk präsentierte diese Schauspiel mit einer Aufzeichnung der Premiere des Stücks am Deutschen Theater in Berlin.
In der Zeitschrift “FF dabei”, Nr. 39/1970, Seite 30, äußerte sich der Regisseur Manfred Wekwerth wie folgt auf die Frage, was ihn an diesem Stück interessiert hätte:
“’Das Verhör von Habana’ ist ein Glücksfall, politisch wie künstlerisch. Die Wirklichkeit der kubanischen Revolution lieferte uns das authentische Material. Dort wurde die Konterrevolution sozusagen in flagranti erwischt, als diese im Auftrag des amerikanischen Imperialismus etwas tat, was ihre heutigen Ideologen sehr bestreiten: Sie versuchte, die kubanische Revolution brutal und unverhüllt mit amerikanischen Waffen zu besiegen.
Wir erleben etwas Seltenes: Die geschlagenen Konterrevolutionäre lassen sich vor den Fernsehkameras nach ihren Gründen befragen. Was da ans Tageslicht kommt, ist so erschreckend wie absurd. Kein Schriftsteller hätte den Mut, Dialoge von solcher Widersprüchlichkeit zu schreiben. Damit bin ich bei den künstlerischen Interessen. Ich halte das von Enzensberger aufgezeichnete und ausgewählte Material nicht für ein ‘Dokumentarstück’, bei dem sich das Theater seiner eigentlichen theatralischen Mittel enthält, um möglichst das Dokument in aller Kargheit vorzuführen und damit seine Authentizität zu erhalten.
Die Wirksamkeit des Theaters kommt nicht von irgend einer Authentizität, sondern von seiner Wirksamkeit eben als Theater. Wir haben als sozialistische Realisten das Theater nicht einzuschränken, sondern freizusetzen. Und vor allem das wichtigste Mittel des Theaters: die realistische Kunst der Darstellung. In der Rekonstruktion der Gedanken und des Verhaltens wird nun vor allem der Schauspieler gefordert, … im einzelnen Menschen selbst die Widersprüche und sozialen Triebkräfte aufzufinden …"
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