Autor: Gerhard Rentzsch nach oben genannter Vorlage
Dramaturgie: Hermann Rodigast
Szenenbild und Kostüme: Horst Hennicke
Fernsehkameras: Rosemarie Sundt/Rolf Bartmann/Horst Scheffer
Fernsehregie: Ruth Heucke-Langenscheidt
Inszenierung: Erich Alexander Winds
Zar Paul (Werner Pledath), Glubow (Wolfram Schaerf), Sablukow (Walter Jupé), Nelidowa (Elvira Sternbeck), 1. Schreiber (Günter Margo), 2. Schreiber (Hubert Hoelzke), Hauptmann (Hans Ulrich), Unteroffizier (Friedrich Teitge), Posthalter (Karl Weber), Offizier einer Eskorte (Horst Wünsch), 1. Offizier (Gerhard Einert), 2. Offizier (Erich Bludau), englischer Gesandter (Frank Michelis), französischer Gesandter (Walter Richter-Reinick), Pope (Wulf Rittscher), Zofe (Annemarie Siemank).
24.06.1956 Erstausstrahlung; 12.09.1956 Wiederholung
Die diesem Fernsehspiel zu Grunde liegenden historische Erzählung hatte der russisch-sowjetische Autor Jurij Nikolajewitsch Tynjanow (1894-1943) im Jahre 1927 geschrieben.
Die Handlung rankte sich um nahezu unglaubliche Begebenheiten aus dem alten Russland - unglaublich oder höchst seltsam deswegen, weil es um die Lebensgeschichte eines Mannes ging, den es in Wahrheit nie gegeben hatte.
In der Zeitschrift “Unser Rundfunk”, Nr. 26/1956, Seite 12, wird hierzu ausgeführt:
“Sekondeleutnant Saber wurde um die Wende des 19. Jahrhunderts (genau weiß man das nicht!) auf Anordnung des Zaren ‘geboren’. Genauer gesagt: Anlass seiner ‘Geburt’ war ein Irrtum im Regimentsbefehl. Ganz besondere und hier nicht näher zu erklärende Vorkommnisse hatten den Regimentsschreiber an dem betreffenden Tag so durcheinander gebracht, dass er in der Verwirrung statt eines ABER ein SABER zu Papier brachte. Der Zar, der diesen Befehl zu unterzeichnen hatte, ließ aus seiner üblen Laune heraus diesen Saber sofort auf Wache ziehen. - Wie ein Mann, den es in Wirklichkeit gar nicht gab, auf Wache ziehen konnte, fragen Sie?
Oh, diesem Sekondeleutnant Saber war noch einiges mehr möglich. So wurde er z. B., kurz nachdem er Gelegenheit gehabt hatte, das kostbare Leben seiner Majestät zu bewachen, nach Sibirien verbannt, zurückgerufen, mehrfach befördert und schließlich General. Fortan erfreute er sich der höchsten Gunst des Herrschers. Als besonderer Gnadenbeweis ist auch der Befehl seiner Majestät aufzufassen, der General Saber mit der Kammerzofe, der reizenden kleinen Nelidowa, den Bund der Ehe eingehen ließ.
Wenn Sie nun schon erfahren, dass dieser Ehe ein gesunder Nachwuchs entspross, dann werden Sie sich kaum noch über das schließliche Hinscheiden des nicht existierenden Generals verwundern. Er starb am gelben Fieber, das damals viele hohe Militärs hinraffte, die gegen die Türken gekämpft hatten.
Eine unglaubliche Geschichte, ein Märchen, eine Satire - schwer zu sagen, wie man diese Geschichte zu nennen hat. Eines steht fest, dieses humorvolle Spiel hat einen tieferen Sinn als er dem nur flüchtig Zuschauenden scheinen mag. Solange der Geist der Despotie … noch im Denken und Verhalten mancher Menschen als Anmaßung, Dummheit und Unterwürfigkeit zutage tritt, trifft das Spiel um den Sekondeleutnant Saber, das all diese Untugenden in heiterer Weise verspottet, ins Schwarze.”
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