Foto: “Funk und Fernsehen der DDR”, Nr. 30/1968, Seite 13; im Bild: Peter Herden und Renate Blume.
Autoren: Ruth Geist/Günther Kunath
Dramaturgie: Manfred Dorschan
Redaktion: Günther Kunath
Regie: Dieter Grabe
Dr. Bauer, Chefarzt (Peter Herden), Schwester Brigitte (Renate Blume) sowie Gertrud Brendler, Friedrich-Wilhelm Junge und andere.
23.07.1968 Erstausstrahlung; 24.07.1968 Wiederholung
Schauplatz dieser Folge aus der Sendereihe “Der Mensch neben dir” ist ein Krankenhaus im Großraum Dresden. Eine Krankenschwester (Renate Blume) hat in sofern Probleme mit ihrem Vorgesetzten, dem Chefarzt Dr. Bauer (Peter Herden), als dass sie sich von ihm zu Unrecht kritisiert und gerügt sieht. Dieser Zustand belastet nicht nur ihre Tätigkeit im Krankenhaus, sondern führt auch zu Unruhe in ihrem Privatleben.
In der diesen Ereignissen vorangegangenen Zeit hatte Schwester Brigitte ihren Dienst am Patienten gern versehen; dank ihrer guten Leistungen war sie sogar zur stellvertretenden Stationsschwester berufen worden, und ihre Anerkennung bei den Kollegen äußerte sich auch darin, dass man sie zum Gewerkschaftsvertrauensmann gewählt hatte.
Doch dann, eines Tages und für Brigitte doch sehr überraschend, wurde sie bei einer Visite vom Chefarzt, wie erwähnt, gerügt - und das eben in aller Öffentlichkeit, heißt in Gegenwart von Patienten und Mitarbeitern des Krankenhauses. Die Handlung, die zu dieser Rüge führte, findet Brigitte selbst als völlig in Ordnung, aber auf der anderen Seite steht eben die Meinung des Chefs, weshalb sich die Krankenschwester in der darauf folgenden Zeit zum Teil unkonzentriert bei der Arbeit zeigt und mit Nervosität auf ihr Umfeld reagiert.
Wie aber könnte Brigitte geholfen werden, aus dieser bedrückenden Situation herauszukommen? Dr. Bauer, der Chefarzt, ist ob seines Wissens und Könnens in der Klinik eine “Institution”, er wird von allen respektiert, und er verlangt auch von allen Mitarbeitern Respekt. Letztere in seine Entscheidungsfindung einzubeziehen, also möglicherweise in einer bestimmten Angelegenheit im Kollektiv zu entscheiden, scheint ihm ein nicht gangbarer Weg, denn sonst würde er wohl seine notwendige Autorität einbüßen.
Die Frage, die in dieser Sendung damit aufgeworfen wird, besteht nun darin, ob ein Leiter oder ein Chef mit erdrückender Autorität nicht die zielstrebige Entwicklung seiner Mitarbeiter untergräbt, und damit auch Reserven einer effektiveren Arbeit unerschlossen bleiben.
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