Foto: Jürgen Domes; “FF dabei”, Nr. 15/1989, Seite 29; im Bild von links: Ingeborg Krabbe und Margot Ebert.
Autor/Szenarium: Ursula Damm-Wendler
Dramaturgie: Ute Wunderlich
Szenenbild: Rolf Döge
Musik: Karl-Ernst Sasse
Regie: Jochen Zimmermann
Vorsitzender der Kommission, eigentlich aus der Industrie (Werner Godemann), seine Stellvertreterin, eigentlich bei der Reichsbahn (Hannelore Geisler-Pemmann), Schriftführerin (Ingeborg Krabbe), Werner Weihrauch, Schauspieler (Heinz Behrens), Herr Lockenhof (Ernst-Georg Schwill), Fräulein Schimmelpfennig (Margot Ebert) sowie Marie-Luise Rosetz.
08.04.1989 II. PR. Erstausstrahlung; 11.04.1989 I. PR. Wiederholung.
Das Studio in Halle zeichnete für die Produktion dieser Serie verantwortlich. In den einzelnen Folgen wurden Fälle aus der Praxis einer so genannten Schiedskommission geschildert, die vor dieser verhandelt wurden und einer Entscheidung zugeführt werden sollten.
Diese Schiedskommissionen gab es in vielen Wohngebieten der ehemaligen DDR, und deren Mitglieder waren dafür vorgesehen, Rechtsfälle des Alltags zu behandeln, die entsprechend ihres Ausmaßes oder ihrer Bedeutung nicht vor ein Gericht der DDR gebracht werden sollten. Die Verhandlungen vor der Kommission waren öffentlich und hatten zum Beispiel die folgenden strittigen Inhalte: ein Hund aus der Nachbarschaft tyrannisiert mit seinem Unfug oder Lärm andere Mieter; Jugendliche verursachen mit ihren “Feten” zum wiederholtem Male Lärm, der des Nachts die Mitbewohner stört; eine Hecke ragt über den Zaun des Nachbargrundstücks und so weiter …
Die Schiedskommission anzurufen, war für die Leute ein kostenloser Service; allerdings wurden die Entscheidungen der Schiedskommissionen öffentlich bekannt gemacht, so dass man damit entsprechende moralische Wirkungen erzielen konnte; für manchen ergaben sich damit Peinlichkeiten, die sich selbst bei einem Verfahren vor Gericht nicht unbedingt ergeben hätten.
Allerdings wurden seitens der Schiedskommissionen keine Freiheitsstrafen ausgesprochen, sondern in bestimmtem Umfang Mahnungen erteilt und der Versuch unternommen, die streitenden Parteien wieder zu versöhnen, nach dem Motto: “Schlichten ist besser als richten!”.
Die diversen Fälle in den einzelnen Folgen der Serie wurden nach tatsächlichen Vorkommnissen frei gestaltet.
Folge 2: “Der Hundezwinger”
Die merkwürdigen Erlebnisse des Fräulein Schimmelpfennig (Margot Ebert) sind Ausgangspunkt der nächsten Verhandlung der Schiedskommission. Selbige musste vor dem Schäferhund des Herrn Lockenhof (Ernst-Georg Schwill) fliehen und fand im Zwinger des Tieres zunächst Schutz vor diesem; allerdings musste sie des Hundes Behausung krampfhaft gegen den Angriff des wütenden Bellos verteidigen. Nun fordert sie vom Hundebesitzer Schadenersatz ein, zu einen mit Blick auf ihre Ängste in Folge der Hundeattacke, zum anderen, weil ihre Kleidung bei dieser Abwehraktion arg in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Herr Lockenhof wird deshalb vor die Kommission geladen und zur Stellungnahme aufgefordert. Dabei offeriert dieser allerdings eine für Verblüffung sorgende Sicht der Angelegenheit …
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