Autor: Bernhard Seeger
Szenenbild: Günter Broberg
Regie: Lothar Bellag
Martin Meißner (Wolf Kaiser), Herzmann (Horst Weinheimer), Zander (Werner Senftleben), Karen (Monika Lennartz), Wehner (Hans Ulbrich), Hella (Brigitte Lindenberg), Butzek (Walter Lendrich).
29.01.1967 Erstausstrahlung; 01.02.1967 WDHL; 17.10.1969 I. PR. WDHL.
“Das Vorwerk” war der zweite Teil aus Seegers Reihe “Die Erben des Manifests”, ein in hohem Maße politisch-ideologisch motiviertes Fernsehspiel, das ganz der Vorgabe der SED entsprach, dass das Fernsehen in der DDR seiner zentralen Aufgabe bei der Formung klassenbewusster Persönlichkeiten nachzukommen habe.
Im Mittelpunkt der Handlung steht ein älterer, linientreuer Genosse (Wolf Kaiser), der sein Leben lang für eine “gute und richtige Sache” gekämpft hatte und sich immer in der ersten Reihe wähnte. Und nun muss eben dieser Mann namens Meißner, Vorsitzender des Vorwerks, erkennen, dass Mitstreiter, die er bis dato führte, ihn “überholt” haben.
Da ist zum Beispiel der junge Herzmann (Horst Weinheimer); er hat von Grund auf gelernt und studiert, wie man die Landwirtschaft mit wissenschaftlichen Methoden betreibt und führt. Und er sieht seine - sicherlich schwierige - Aufgabe nun darin, den alten Meißner von seinen Erkenntnissen zu überzeugen, zum Beispiel, dass es wichtig ist, mit anderen zu kooperieren, im konkreten Fall heißt das, die Kräfte des “Hauptdorfs“ mit denen des Vorwerks zu bündeln.
Andererseits wollte diese TV-Produktion auch vermitteln, dass der Aufbau des Sozialismus, gleich ob in der Stadt oder auf dem Land, nicht ein einfaches Rechenexempel ist, das man lösen muss, sondern dass man bei allen wichtigen Aktivitäten auch “mit dem Herz” bei der Sache sein muss - dies geht an die Adresse des Herzmann, der in dieser Hinsicht auch noch viel von alten Genossen wie Meißner lernen kann.
Gerade von Letzterem ist auch Karen (Monika Lennartz) überzeugt, die bei Meißner aufgewachsen ist. Sie kennt ihn durch und durch und versteht die Problematik seiner gegenwärtigen Situation. Und sie ist überzeugt, dass man Meißner für notwendige Neuerungen gewinnen kann und dass es zur Realisierung derer Männer wie ihn braucht.
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