Szenarium: Benito Wogatzki
Dramaturgie: Eva Nahke/Heinz Nahke
Buch: Benito Wogatzki
Kamera: Adam Pöpperl
Szenenbild: Gerhard Kulosa
Kostüme: Ursula Wolf
Regie: Lothar Bellag
Tull (Ulrich Thein), Hanna (Barbara Schnitzler), Ilona (Ingeborg Westphal), Birke (Wolfgang Winkler), Hansi (Günter Grabbert), Grille (Roman Kaminski), Pogge (Klaus Piontek), Gropius (Werner Godemann), Mutter Tull (Lotte Loebinger), Fichte (Hermann Beyer), Sekretärin (Linde Sommer), Stahlwerker (Peter Hölzel), Stahlwerker (Wilfried Weschke), Wirt (Günter Matthes), Schellenknecht (Roman Silberstein), Polizist (Hans-Gerd Sonnenburg), Automeier (Gerhard Reich), Streisand (Jürgen Ludwig), Krankenschwester (Marina Erdmann).
07.09.1982 I. PR. Erstausstrahlung; 08.09.1982 I. PR. Wiederholung
Die Dramaturgin Eva Nahke äußerte sich in der Zeitschrift “FF dabei”, Nr. 37/1982, Seite 46, wie folgt zur Neufassung des Fernsehfilms “Tull” und schloss dabei ein Interview mit dem Regisseur ein:
“1979 lief der Fernsehfilm ‘Tull”, in der ausdrucksstarken und sensiblen Darstellung von Ulrich Thein, zum ersten Mal über die Bildschirme - und löste lebhaftes Für und Wider aus. Aus dieser Erfahrung heraus und nach Ansprüchen, die Zuschauer in ihren Briefen stellten, überarbeiteten Benito Wogatzki und Lothar Bellag ihren Film und stellen ihn nun in einer neuen Fassung vor. Zu dieser Wiederaufnahme eines Stoffes, die ja doch etwas Ungewöhnliches in der Filmpraxis ist, sagte Regisseur Lothar Bellag: ‘So etwas ist vielleicht ein Novum. Aber die Diskussionen, die der ‘Tull’ nach seiner zweimaligen Erstausstrahlung ausgelöst hatte, haben uns sehr beschäftigt, Also sind der Autor und ich noch einmal an den Film herangegangen. Die Leitung des Fernsehens gab uns Gelegenheit, am Stoff weiterzuarbeiten. Dafür sind wir dankbar; denn ich meine, ein Film darf keine Wegwerfware sein. Und so lassen wir also diese Arbeiterpersönlichkeit des Tull mit ihrem humanistischen Anliegen noch einmal eingreifen in die Geschichte. Soll er sich noch einmal der Diskussion stellen um den neuen Helden. Wir meinen, er hat uns noch einiges zu sagen. Bei unserer Bearbeitung haben wir die kritischen Einwände berücksichtigt. So haben wir z. B. die Erzählweise deutlicher gemacht, die Bildmontage verändert. Wogatzki hat neue Texte geschrieben, ein Erzählteil wurde eingearbeitet. Wir hoffen, dass es dadurch für den Zuschauer leichter sein wird, nachzuempfinden, wie sich hier ein Mensch im Aufbruch befindet. Neue Dreharbeiten waren nicht notwendig. Durch die veränderte Dramaturgie ist eine stärkere Konzentration auf den Helden und seine Entwicklung erreicht …’
Der vielschichtige Erkenntnisweg eines Menschen, der Komisches und Tragisches einschließt, eines Menschen, der unbeholfen ist und doch zugleich Charakter zeigt und der wissen will, was noch in ihm steckt, wird in der Darstellung von Ulrich Thein einprägsam erzählt. Zwei Frauen begleiten und beeinflussen Tull auf seinem Weg: Hanna, die so geheimnisvoll Andersartige, deren wache Menschlichkeit in ihm eine unbekannte Sehnsucht weckt, und Ilona, deren treue Liebe sich im Tätig-Tüchtigen erweist.”
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