Foto: „Funk und Fernsehen der DDR“, Nr. 15/1959, Seite 3
Dramaturgische Neufassung und freie Nachbearbeitung: Harry Kupfer und Wolfgang Gubisch
Musikalische Leitung: Horst-Tanu Margraf
Inszenierung: Wolfgang Gubisch
Fernsehregie: Erich Geiger
Ausstattung: Rolf Döge
Chöre: Ernst Kramer
Gajus Julius Caesar (Kurt Hübenthal), Cornelia, Gattin des Pompejus (Ruth Schob-Lipka), Sextus Pompejus, ihr Sohn (Siegfried Joachim), Curio, römischer Tribun (Helmut Kupfernagel), Cleopatra, Königin von Ägypten (Margarete Herzberg), Ptolomäus, ihr Bruder, König von Ägypten (Heinrich Schramm), Achillas, ägyptischer Feldherr, sein Berater (Fritz Matern), Nirenus, Vertrauter der Cleopatra (Heinz Schmidt).
15.03.1959 Erstausstrahlung
Der Deutsche Fernsehfunk (DFF) präsentierte anlässlich des Händel-Gedenkjahres diese Oper mit einem Gastspiel des „Theater des Friedens“, Halle.
Ort und Zeit der Handlung dieser Oper: Alexandria und Umgebung nach der Schlacht von Pharsalus, 48 v. Chr. und 47 v. Chr.
Händel hatte, im Vergleich mit anderen musikalischen Werken von ihm, eine längere Zeit gebraucht, um das Werk abzuschließen und auf die Bühne zu bringen, einige Überarbeitungen waren unabdingbar geworden – genannt wird hier in der Literatur der Zeitraum 1723/24. Am 20. Februar 1724 erfolgte dann die Uraufführung von „Caesar in Ägypten“ am „King‘s Theatre, Haymarket, London. Für dieses Ereignis hatte man die populärsten und besten Sänger der damaligen Zeit verpflichtet.
Interessante, generelle Anmerkungen zur Aufführung von Opern, die schon seit Jahrhunderten auf den Spielplänen standen und nun im DDR-Theater oder im DDR-Fernsehen dem Publikum präsentiert wurden, waren in der Zeitschrift „Funk und Fernsehen der DDR“, Nr. 15/1959, Seite 3, zu lesen – dies im Gespräch mit Opernregisseur Prof. Heinz Rückert, der in Halle unter anderem mehrere Händelopern in Szene gesetzt hatte: dazu wird ausgeführt, „dass die Art der Bearbeitung oft den Erfolg einer Aufführung entscheidet. Diese Werke, vor 200 und noch mehr Jahren geschrieben, sind ausnahmslos in italienischer Sprache abgefasst und zum Teil noch nie in Deutschland gespielt worden. Deshalb müssen sie dem heutigen Publikum auf besondere Weise nahe gebracht werden: nicht feierlich-steif oder statuarisch aus falscher Pietät vor dem Begriff Barocktheater, sondern lebendig – im Sinne des realistischen Musiktheaters … Schwierigkeiten und Feinheiten einer solchen Bearbeitung lassen sich in 30 Zeilen nicht einmal andeuten. Kennzeichnend für seine Methode: die Charaktere aus dem Gesamtbild der Arienfolge jeder handelnden Person zu entwickeln, die Bearbeitung des Textes immer in den Dienst der Musik zu stellen, so, dass die Schönheit der Arien, die Eigentümlichkeiten der Rezitative, der große Gefühlsreichtum Händelscher Opernkunst, zur vollen Wirkung kommen.
Das macht die Oper Händels volkstümlich und anziehend, auch für das Publikum aus den Kreisen der arbeitenden Bevölkerung. Von diesem Ziel lässt sich Prof. Rückert in seiner Arbeit leiten ...“
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