Foto: „Unser Rundfunk“, Nr. 8/1958, Seite 13; im Bild: Gerhard Niese als Fuhrmann Alfio
Musik: Pietro Mascagni
Libretto: Giovanni Targioni-Tozetti und Guido Menasci nach der Romanvorlage von Giovanni Verga
Musikalische Leitung: Horst Stein
Inszenierung: Erich Witte
Chöre: Karl Schmidt
Bühnenbild und Kostüme: Edmund Erpf
Fernsehregie: Wolfgang Nagel
Santuzza, eine junge Bäuerin (Hedwig Müller-Bütow). Turiddu, ein junger Bauer (Erich Witte), Lucia, seine Mutter (Gertrud Stilo), Alfio, ein Fuhrmann (Gerhard Niese), Lola, seine Frau (Erna Roscher).
22.02.1958 Erstausstrahlung
Die Oper „Cavalleria rusticana (Sizilianische Bauernehre)“ feierte am 17. Mai 1890 in Rom ihre Erstaufführung. Der Deutsche Fernsehfunk präsentierte dieses musikalische Werk mit einer Direktübertragung dessen aus der Deutschen Staatsoper, Berlin.
In der oben genannten Quelle hieß es dazu:
„Zu einer Zeit, da die große italienische Oper auf allen Bühnen Triumphe feierte, da in Deutschland die gewaltigen Musikdramen Richard Wagners die Menschen berauschten, wurden unüberhörbare Stimmen laut, die sich gegen das Romantisch-Lebensfremde auf der Bühne wandten. Die Zeit ging zu Ende, in der man sich für das Schicksal von Götter- und Sagengestalten interessierte. Leidenschaften und Konflikte, wie man sie im Alltag des arbeitenden Volkes in reicher Fülle fand, sollten die Unwahrheit von der Bühne verbannen. Es war die Geburtsstunde des ‚Verismo‘; diese Bezeichnung ist abgeleitet von dem italienischen Wort verita (gleich Wahrheit, Wirklichkeit) und kennzeichnet eine Stilrichtung, deren Anhänger das Leben ungeschminkt und wahr auf der Musikbühne dargestellt sehen wollten.
Die Werke, in denen dieses Bemühen seinen gültigsten Ausdruck fand, sind die beiden Opern-Einakter ‚Cavalleria rusticano‘ und ‚Der Bajazzo‘. Alle übrigen Werke der Komponisten Pietro Mascagni und Ruggiero Leoncavallo konnten keinen Dauererfolg erringen. Die Vorliebe für Stoffe, die mit ihrer brutalen Offenheit die Zuschauer entsetzen sollten, hat dem ‚Verismo‘ eine begrenzte Gültigkeit gebracht. Dennoch gehören die genannten Einakter heute zum festen Repertoire unserer Opernbühnen ...“
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