Foto: „Funk und Fernsehen der DDR“, Nr. 38/1964, Seite 19; im Bild: Hans Finohr
Redaktion: Fritz Bohne
Kamera: Klaus Kahl
Regie: Bernd Scharioth
Hans Finohr als betagter Fremdenführer
15.09.1964 Erstausstrahlung; 07.04.1966 Wiederholung
Unter der Rubrik „Kritisch gesehen“ schrieb W. Schickwitz in der Zeitschrift „Funk und Fernsehen der DDR“, Nr. 41/1964, Seite 9 folgende Zeilen:
„Eine Landschaft sehen – so wie sie wirklich ist - , das ist eine Kunst, die nicht allzu viele Mitbürger beherrschen. Selten gelingt es, die Schönheiten der Natur mit den Menschen, die in dieser Natur leben, in Verbindung zu bringen. Zweifellos trug zu dieser Auffassung die romantisierende Naturbetrachtung à la Wandervogel bei; aber nicht weniger rührt sie von den zahllosen, auch heute noch nicht ausgestorbenen Reiseführern, Prospekten und anderen Traktätchen her, die so tun, als ob in einer Gegend niemand schafft und lacht. Aber was wäre die schönste Landschaft ohne Leben?
Die ‚Erzählung eines Fremdenführers‘ sollte solcher mangelhafter ‚Naturbetrachtung‘ offensichtlich entgegen wirken. Ein geradezu idealer Schauplatz fand sich in der Sächsischen Schweiz. Ein Fremdenführer besonderer Art bezog dort seinen Standort auf dem Königstein und erzählte. Vergangenes wurde ins Gedächtnis gerufen, Gegenwärtiges ins rechte Licht gerückt, die Schönheit der Landschaft gewürdigt und die Schönheit unseres Lebens. Geschichten um den Königstein wechselten mit Betrachtungen über das Urlaubsparadies …
Man hätte sich kaum einen besseren Fremdenführer wünschen können als Hans Finohr, der einmal begütigend, dann mit leichter Ironie, dann wieder behutsam eins ins andere fließen ließ oder Details mit sparsamen Gesten unterstrich. 25 Minuten lang nur zu erzählen, ohne den Zuschauer zu langweilen – das war gekonnt ...“
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