Produktion: Les films du Carrosse / Valoria Films / Fida Cinemtografica, 1970
Buch: François Truffaut, Claude de Givray, Bernard Revon
Regie: François Truffaut
Kamera: Nestor Almendros
Musik: Antoine Duhamel
Schnitt: Martine Barraqué
Ausstattung: Jean Madaroux
Kostüme: Françoise Tournafond
Produktionsleitung: Claude Miller
Produzent: Marcel Berbert
Jean-Pierre Léaud (Antoine Doinel), Claude Jade (Christine Doinel), Daniel Ceccaldi (Lucien Darbon), Claire Duhamel (Madame Darbon), Hiroko Berghauer (Kyoko Yamamoto), Silvana Blasi (Silvana, die Nachbarin), Daniel Boulanger (der Tenor, Silvanas Mann), Barbara Laage (Monique, die Sekretärin), Danièle Girard (Ginette, die Kellnerin), Jacques Jouanneau (Césarin, der Bistro-Wirt), Claude Véga (der Würger), Jacques Robiolles (der Schnorrer), Bill Kearns (Mr. Max), Marie Irakane (Madame Martin), Jacques Rispal (M. Desbois), Pierre Maguelon (Césarins Stammgast), Yvon Lec (der Hilfspolizist), Pierre Fabre (der Grinsende), Marie Dedieu (Marie, die Prostituierte), Ada Lonati (Madame Claude), Christian Le Tillière (der Bewerber mit Referenzen), Guy Pierauld (der Fernsehmechaniker), Christophe Vesque (Christophe), Marianne Piketti (Marianne, Geigenschülerin), Annick Asty (Mutter der Geigenschülerin), Ernest Menzer (kleiner Mann im Hof), Philippe Léotard (der streitsüchtige Betrunkene), Jacques Cottin (Monsieur Hulot), Nicole Félix, Jérôme Richard, Marcel Berbert (Kollegen in USA-Firma), Nobuko Maki (Kyokos Freundin), Iska Khan (Mr. Yamamoto), Helen Scott (Dame im Restaurant), Emilie Barbault, Frédérique Dolbert und Mlle Irake (Alphonse Doinel)
07.01.1975 I. PR. Erstausstrahlung; 28.10.1975 II. PR. Wiederholung;
TV-Erstausstrahlung BRD als «Tisch und Bett» 4.1.1972.
Antoine Doinel und Christine Darbon, das Paar aus «Geraubte Küsse», ist verheiratet: Beim Einkaufen erklärt Christine Doinel jedem, der sie mit Mademoiselle anspricht, dass sie nun Madame ist. Christine und Antoine leben in einem Mietshaus, das man über einen großen Hof erreicht. Sie gibt in der Wohnung Kindern Geigenunterricht, er färbt im Hof Blumen. Ihre Nachbarn sind ein Tenor, der Mantel und Tasche seiner Frau Silvana, die mit dem Anziehen nie fertig wird, regelmäßig die Treppe hinunterwirft, ein Pensionär, der seine Wohnung erst verlassen wird, wenn Maréchal Pétain in Verdun beigesetzt wird, ein junger Mann, bei dem alle ein Geheimnis wittern und der Wirt Césarin und die Kellnerin, die Antoine Avancen macht. Nach einem Besuch bei Christines Eltern besorgt ihnen Lucien Darbon einen Telefonanschluss, ein Privileg, das Antoine ablehnt und vom Haushaltsgeld lieber eine Bibliothekstreppe kauft. Pointierte Szenen skizzieren liebevoll den Ehealltag von Christine und Antoine wie zwei Kinder, die Erwachsene spielen. Doch während Christine vernünftig ist, verliert sich Antoine in Träumereien. Christine bekommt ein Kind, das sie Ghislain nennen will, ein Name, der Antoine nicht passt und so beim Standesamt den Namen Alphonse angibt. Als das Blumenfärben nichts einbringt, findet er durch einen Irrtum eine Stelle in einer amerikanischen Hydraulikfirma: In einem Bassin testet er ferngesteuerte Miniaturboote. Als er dort der Japanerin Kyoko begegnet, liest er im Bett «Japanische Frauen», während Christine eine Rudolf-Nurejew-Biografie liest. Er brauche das Buch für seine Arbeit, erklärt Antoine, der sich nun mit Kyoko trifft. Durch eine Kettenreaktion landen schließlich Tulpen von Kyoko an Antoine bei Christine. Als sie Alphonse füttert, öffnen sich die Tulpen und es fallen kleine Botschaften aus den Blüten: «Sie heißt Kyoko und sie liebt Antoine». Als Antoine heimkommt, erwartet ihn Christine als Geisha geschminkt und verkleidet: über ihr Gesicht läuft eine Träne. Die beiden trennen sich vorerst und besprechen ihre Krisen; Christine mit Nachbarin Silvana. Antoine mit seiner Kollegin Monique. Nach Antoines Auszug aus der gemeinsamen Wohnung, beginnt er, sich mit Kyoko zu langweilen. Während Christine ihm zu seinem begonnenen autobiographischen Roman erklärt, dass ein Kunstwerk keine Abrechnung sein könne und zugibt, ihn immer noch zu lieben, aber erst einmal nicht sehen wolle, beklagt Antoine sich über Kyoko. Bei einem Restaurantbesuch mit der Japanerin verlässt Antoine immer wieder den Tisch, um von einer Telefonkabine aus mit Christine zu besprechen, wie er sich verhalten solle. Kyoko ist wütend und geht. Im Epilog zeigt der Film, dass Christine und Antoine wieder zusammen sind. Antoine kopiert bei der sich verspätenden Christine das Verhalten des Opernsängers. Als Christine ihren Mantel und ihre Handtasche im Treppenhaus einsammelt, kommentiert die Frau des Opernsängers: «Siehst du Cherie, jetzt lieben sich die beiden wirklich»
Originaltitel: Domicile conjugal / Non drammatizziamo... e solo questione di corna
Weitere Informationen:
DAS EHEDOMIZIL: DDR-Kinostart: 25.12. 1971, Länge: 90 Minuten, deutschsprachige Fassung: DEFA-Studio für Synchronisation mit den Sprechern: Ingolf Gorges (für Jean-Pierre Léaud), Gudrun Jochmann (für Claude Jade), Dietmar Richter-Reinick (für Daniel Ceccaldi), Margit Schaumäker (für Claire Duhamel), Monika Bielenstein (für Hiroko Berghauer), Marioara Vaidas (für Silvana Blasi), Erika Müller-Fürstenau (für Barbara Laage), Helmut Müller-Lankow (für Jacques Jouanneau), Ingeborg Naß (für Danièle Girard), Horst Schäfer (für Bill Kearns).
Der Film ist die inhaltliche Fortsetzung von Truffauts «Geraubte Küsse». Die Chronik um Antoine und Christine wird 1979 mit «Liebe auf der Flucht» fortgesetzt und beendet.
In der bundesdeutschen Version werden Jean-Pierre Léaud und Claude Jade von Wolfgang Draeger und Cordula Trantow gesprochen, die das Filmpaar auch in der Fortsetzung «Liebe auf der Flucht» synchronieren. Seitdem wird der Film oft im Fernsehn als «Tisch und Bett» ausgestrahlt und auch in zahlreichen Wiederaufführungen im Kino unter diesem Titel.
Quelle der Informationen und des Fotos in diesem Dokumentationsblatt: G. Solka
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