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MUT FÜR DEN ALLTAG (1964)

Ein gesellschaftskritischer Spielfilm aus der ČSSR

Produktionsfirma: Československý Státni Film, Studio 43 (Filmstudio Barrandov), 1964
Szenarium: Jan Cuřik / Antonín Mása / Evald Schorm nach einer Vorlage von A. Mása
Szenenbild: Jan Oliva
Kostüme: Marie Jindrová / Marta Bartová
Kamera: Jan Čurik / Ivan Šlapeta / Petr Čech
Musik: Jan Klusák
Schnitt: Josef Dobrichovský / Eva Schmiedberger
Masken: Jiří Simon / Libuše Henychová
Produktionsleitung: Josef Ouzky / Václav Dobeš / Růžena Hulínská
Regie: Evald Schorm

Personen und ihre Darsteller:

Věra (Jana Brejchová), Jarda Lukáš, Arbeiter (Jan Kačer), Redakteur (Vlastimil Brodský), seine Ehefrau (Jiřina Jirásková), Borek, Arbeiter (Josef Abrhám), Vermieterin (Olga Scheinpflugová), Eduard Mrázek, deren Bruder (Václav Trégl), Fotograf (Jan Libíček), Jardas Schwester (Emma Černá), Unternehmensleiter (Jan Cmiral), Mädchen (Jana Čunderlová), Sänger (Drago Čáslavský), Sekretär (Zdeněk Kment), Fernsehredakteur (Miloš Kohout), Zauberer (Josef Krames), seine Assistentin (Helena Uhlířová), Kollege von Jarda (Jiří Menzel), Pianist (František Popp) und andere.

Sendedaten:

14.09.1990 II. PR. Erstausstrahlung (im Rahmen der Reihe „Filmothek“, im Spätprogramm);
ZDF-Erstausstrahlung: 13.02.1967

Inhalt:

Dieser tschechoslowakische Gegenwartsfilm von 1964 wird der sogenannten Neuen Welle zugeordnet, also Streifen, die die negativen Seiten des sozialistischen Aufbaus in der ČSSR und deren Auswirkungen auf die Menschen unter die Lupe nahmen. Diese Filmproduktionen waren wichtiger Bestandteil des „Prager Frühlings“ in diesem Land, also der Bemühungen um einen demokratischen Sozialismus und damit der Ablösung des nicht nur in der ČSSR vorherrschenden realen Partei-Sozialismus, der die Menschen zu grauen Figuren eines abgekarteten Schachspiels der Volksverdummung degradierte. Bekanntlich wurden diese Aktivitäten und deren erste Ergebnisse für einen besseren Sozialismus von sowjetischen Panzern 1968 nieder gewalzt; die Macht wurde in die Hände Sowjet treuer Parteihardliner zurückgegeben.
Hauptperson dieser dramatischen Ereignisse ist Jarda Lukáš (Jan Kačer), ein Arbeiter, der nach der Machtergreifung der Kommunisten 1948 zu den eifrigsten Parteiaktivisten gehörte. Doch an seiner Gesinnung kommen ihm in den darauffolgenden Jahren schleichend Zweifel auf; da war zum einen die Problematik des Personenkults, die nach der Machtergreifung Chrustschows in den sozialistischen Bruderländern diskutiert wurde, und es waren vor allen Dingen tägliche Eindrücke und Erfahrungen, die ihm aufzeigten, dass Parteiparolen kaum noch etwas mit der Realität in dieser Gesellschaft zu tun hatten. Die Ideale stimmten nicht mehr mit der Realität überein, die Täuschung des Volkes stand seitens der Kommunisten auf der Tagesordnung.
So ist Jardas Umwelt voller Lügen, und er, der bisherige Held und Vorzeigekader, ist desillusioniert. Orientierungslos übt er in gewisser Weise seine (alte) politische Arbeit noch aus, aber wofür er in der Vergangenheit belobigt wurde, dafür wird er jetzt nur noch belächelt oder verspottet. Der junge Mann findet keinen Gegenpart mehr, der mit ihm über Probleme sprechen möchte. Seine ganze Verzweiflung führt dazu, dass er eine Schlägerei provoziert und danach von der Polizei abgeführt wird. Seine Freundin Vera (Jana Brejchová) versucht noch, ihm zu helfen und wieder Halt zu geben – doch vergeblich. Die beiden streiten sich heftig, und Vera verlässt ihn.

Sonstiges:

Originaltitel: Každý den odvahu
MUT FÜR DEN ALLTAG: Länge: 90 Minuten; deutschsprachige Fassung: TV-Synchronisation, 1990
Der Film lief mit Blick auf die Sozialismus kritische Thematik vor der „Wende“ im Jahr 1989 weder in den DDR-Kinos noch im DDR-Fernsehen.
Foto: Archiv Reiner Müller

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