Produktionsfirmen: Paris Film Productions / Interopa Film, Rom; 1962
Produzenten: Giorgio Baldi / Raymond Hakim / Robert Hakim
Szenarium: Hugo Butler / Evan Jones
Literarische Vorlage: ein Roman von James Hadly Chase
Szenenbild: Richard Macdonald / Luigi Scaccianoce
Kamera: Gianni Di Venanzo /Henri Decaë
Musik: Michel Legrand
Schnitt: Reginald Beck / Franca Sievi
Produktionsleitung: Danilo Marciani
Regie-Assistenz: Tony Brandt / Guidarino Guidi
Regie: Joseph Losey
Eve Oliver (Jeanne Moreau), Tyvian Jones (Stanley Baker), Francesca Ferrara (Virna Lisi), Filmregisseur Malloni (Giorgio Albertazzi), Alan McCormick (James Villiers), Michele (Riccardo Garrone), rothaarige Russin (Lisa Gastoni), Pieri (Checco Rissone), Enzo (Enzo Fiermonte), Anna Maria (Nona Medici), ein Grieche (Alexis Revidis) sowie in Gastrollen: Vittorio De Sica und Joseph Losey.
27.09.1974 I. PR. Erstausstrahlung (im Spätprogramm); 14.03.1975 II. PR. Wiederholung (im Abendprogramm)
im Herbst 1961. Der Waliser Tyvian Jones ist durch einen autobiografisch angehauchten Roman über walisische Minenarbeiter zu einigem Ruhm gekommen. Das Werk, vom italienischen Regisseur Sergio Branco Malloni verfilmt, soll nun in der Lagunenstadt auf der Biennale vorgestellt werden. Der allseits umworbene, jedoch wenig sympathische Jones wird aufgrund seiner literarischen Leistung regelrecht gehypet, auch die schöne Produktionssekretärin Francesca Ferrara umgarnt ihn. Was niemand weiß: Tyvian Jones hat das Werk nicht selbst geschrieben, es ist die Hinterlassenschaft seines verstorbenen Bruders. Übellaunig und gereizt hält Jones seine ihn bewundernde Umgebung auf Abstand und geht auch nicht explizit auf Mallonis Angebot ein, seine nächste (dann ebenfalls zu verfilmende) literarische Arbeit komplett durchfinanzieren zu wollen. Der Film wird ein großer Erfolg und ermöglicht es Jones, ein luxuriöses Haus in Venedig anzumieten.
Als er einer geheimnisvollen Unbekannten namens Eva begegnet, ändert sich sein Leben und sein Verhalten komplett. Von Anbeginn ist Jones vollkommen fasziniert von dieser Frau, die ihm offensichtlich keinerlei Interesse entgegenbringt. Tyvian verfällt Eva augenblicklich, kann ihren Begleiter loswerden und macht sich an sie heran, bekommt jedoch von ihr einen Aschenbecher an den Kopf geworfen. Fortan lässt sich der raubauzige Waliser von ihr demütigen und ist bereit, diese luxusverwöhnte Fremde finanziell auszuhalten, wie viel auch immer sie von ihm verlangen möge. Eva ist skrupellos und nutzt seine Hörigkeit aus, wirft Tyvians Geld mit vollen Händen aus dem Fenster. Ein Telefonanruf genügt, und Tyvian lässt alles stehen und liegen, selbst Freunde und seine Freundin Francesca. Ja, Jones gesteht ihr sogar den literarischen Betrug, der ihm Ruhm und Geld in Venedig einbrachte: Nämlich, dass er lediglich die Aufzeichnungen seines toten Bruders gesammelt und diese unter seinem eigenen Namen veröffentlicht habe. Eva ist derweil längst auf der Suche nach anderen vermögenden Gönnern. Nach einem teuren Wochenende in Venedig wirft ihn Eva aus dem Hotelzimmer, als er ihr nicht genügend bezahlen kann. Tyvian heiratet schließlich seine Verlobte Francesca.
Doch all dies bringt nichts, er bleibt ihr hoffnungslos verfallen. Seine frisch angetraute Ehefrau überrascht ihn beim neuerlichen Rendezvous mit Eva und verübt daraufhin mit einem Boot Selbstmord. Tyvian läuft ihr nach, kann sie jedoch nicht aufhalten.
Tyvian beobachtet Eva heimlich in ihrem Haus. Schließlich schleicht er sich hinein mit der Absicht, Eva zu ermorden. Doch wieder knickt er vor ihrer erotischen Allmacht über ihn ein, und sie gönnt sich das Vergnügen, ihn aus dem Haus zu peitschen und ihn einen Versager zu nennen.
Auch zwei Jahre nach Francescas Tod ist er hinter Eva her. Diese trifft sich mit einem neuen Gönner und ist kurz vor einer Kreuzfahrt. Tyvian will sie anschließend vom Hafen abholen. Eva zeigt ihm die kalte Schulter und sagt nur "Falls ich zurückkomme". (Quelle: WIKIPEDIA)
Ein zu unverdientem Ruhm gelangter Schriftsteller verfällt einer anspruchsvollen, verheirateten Dirne und wird ihr trotz fortwährender Demütigungen hörig. Mit einer übertrieben künstlerischen Fotografie arbeitender Film, der seine unsägliche Geschichte voller Symbolismen darbietet. Wegen Veränderungen in der Postproduktionsphase schwer im Gesamtwerk Joseph Loseys einzuordnen. (Quelle: filmdienst.de)
Originaltitel: Eva / Eve
EVA: Länge: 107 Minuten (lt. filmdienst.de); deutschsprachige Fassung: Übernahme einer westdeutschen Synchronisation
Der Film lief nur im DDR-Fernsehen, nicht in den Kinos.
Foto: Archiv Reiner Müller
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