Deutsch von Marte Brill
Szenenbild: Klaus Poppitz
Kostüme: Erika Fechner
Inszenierung: Jürgen Degenhardt
Oktavio (Martin Flörchinger), Romana (Lotte Loebinger), Bastian (Stefan Lisewski), Maria (Theresia Wider), Chiquinho (Christian Ebel), Terezinha (Daniela Diehl), Jesuino (Günther Haack), Dalva (Sarah Wilsky), Johann (Ralf Bregazzi), Braulio (Niitse Akufo Awuku).
11.07.1961 Erstausstrahlung
“Sie tragen keinen Smokingschlips “ war das Erstlingswerk des brasilianischen Autors Gianfrancesco Guarnieri (1934-2006). Nicht die Träger der Smoking-Schlipse aus der High-Society, denen man eine übertrieben Wichtigkeit zolle, waren seine Helden, sondern Typen des einfachen brasilianischen Volkes, die nicht nur keine dieser Schlipse tragen, sondern deren “Wohnungen” , aus Holz und alten Petroleumkanistern erbaut, an den lehmigen Hängen über der luxuriösen Stadt Rio de Janeiro kleben. In diesen Barackensiedlungen leben Brasilianer unterschiedlicher Nationalitäten ohne Rassenvorurteile zusammen. Einige haben Jobs als Hafen- oder Fabrikarbeiter, Handlanger oder Straßenkehrer, viele sind auch arbeitslos. Die Frauen aus diesen Armensiedlungen sind wegen einer Sache berühmt: niemand wäscht so sauber und auch so billig wie sie. Auch wenn diese Menschen in Elendsquartieren leben, so hat dies für sie eine eigene Schönheit, sie feiern ihre ureigenen Feste, tanzen und singen mit Leidenschaft - so gelingt es ihnen, im tagtäglichen Existenzkampf zu bestehen.
Eine der Familien, die hier wohnen, sind Oktavio (Martin Flörchinger), seine Frau Romana (Lotte Loebinger) und ihre beiden Söhne Bastian (Stefan Lisewski) und Chiquinho (Christian Ebel). Oktavio gilt als klassenbewusster Arbeiter, aktiv in der Gewerkschaft tätig. Bastian, sein ältester Sohn, ist mit Maria (Theresia Wider) verlobt, die ein Kind von ihm erwartet. Bald schon soll die Hochzeit gefeiert werden. Bastian war vorher unten in der schönen Stadt Rio als Dienstbote bei “Pflegeeltern” tätig. So kennt er die schönen Seiten dieses Daseins in der großen eleganten Stadt und hat den Wunsch, mit Maria und dem Kind dem Elendsviertel zu entfliehen und hinunter nach Rio zu ziehen. Doch dazu muss er genügend Geld verdienen, wozu ihm jedes Mittel recht ist. Als in der Metallfabrik, in der er und sein Vater arbeiten, ein Streik durchgeführt werden soll, wird Bastian zum Streikbrecher, um seine Arbeit nicht zu verlieren. Sein Vater wird von der Polizei verhaftet, weil er als Agitator den Streik mit anführte. Damit kommt es zum Bruch zwischen Vater und Sohn, Bastian muss mit Maria die Wohnung der Eltern verlassen und sich in Rio ein Zimmer als neues Zuhause mieten. Doch Maria stellt sich gegen ihn, weil sie erst das Elendsviertel verlassen will, wenn sich auch die anderen Bewohner dessen aus ihren elenden Lage befreien können. So entscheidet sie sich, bei Oktavio und Romana zu bleiben und ihr Kind ohne Bastian aufzuziehen. Dabei erhofft sie sich, dass Bastian seine Meinung noch ändert, zu ihr zurückkehrt und den Kampf der einfachen Leute um ein besseres Dasein unterstützt.
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